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Vertragsärzteschaft

Mehrheit der Ärzte hält KV-System für alternativlos

BERLIN (ks). Eine Mehrheit der Vertragsärzte hält die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) immer noch für eine zukunftssichere Interessenvertretung. Trotz zahlreicher Kritikpunkte sehen sie keine Alternative zum KV-System. Zu diesem Ergebnis kommt ein Referendum unter Vertragsärzten, das die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am 9. Januar in Berlin vorgestellt hat.

"Die Körperschaften sind viel akzeptierter als immer wieder behauptet wird", erklärten die KBV-Vorstände Dr. Andreas Köhler und Ulrich Weigeldt. Der Umfrage zufolge sprechen sich 73 Prozent der niedergelassenen Ärzte für das bisherige KV-System aus – wenn auch mit dringend notwendigen Verbesserungen. 60 Prozent der Befragten sehen keine wirkliche Alternative zu den KVen. Zwei Drittel bemängeln aber, dass die meisten Funktionsträger die wirklichen Probleme der Ärzte und Psychotherapeuten nicht kennen. So fallen die Beurteilungen nach Schulnoten auch eher bescheiden aus. Dabei schneiden die KVen mit einem Durchschnittswert von 3,1 noch besser ab als die KBV (3,8). Am besten bewerteten die Befragten die Zuverlässigkeit der Abrechnung und Honorarauszahlung sowie die Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung. Die schlechteste Note gab es für die Interessenvertretung im Gesetzgebungsverfahren. Grundsätzlich wird das KV-System von jüngeren Medizinern kritischer beurteilt als von älteren.

"Zum ersten Mal wissen wir, was unsere Kunden wollen und wie sie die aktuelle Situation und die zukünftige Entwicklung einschätzen", erklärte Köhler. Aus den Ergebnissen werde die KBV "Konsequenzen ziehen, was die Ziele, Prioritäten und Ausrichtung des KV-Systems angeht".

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