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Curanum

Pflegeheimbetreiber plant eigene Apotheke

MÜNCHEN (tmb). Der Münchner Pflegeheimbetreiber Curanum will seine Patienten vom Frühjahr an mit einer eigenen neu zu gründenden Curanum-Intranet-Apotheke versorgen. Dies berichtete die Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" in ihrer jüngsten Ausgabe.

Curanum ist eine im SDAX notierte Aktiengesellschaft und betreibt zur Zeit in Deutschland etwa 60 Pflegeheime mit rund 7100 Plätzen. Das 1994 gegründete Unternehmen erwirtschaftete 2005 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 19,6 Millionen Euro. Der Meldung zufolge ist die geplante Apothekengründung vom pünktlichen Inkrafttreten der Gesundheitsreform zum 1. April abhängig, deren neue Möglichkeiten genutzt werden sollten. "Wir können sofort loslegen", wird der Curanum-Finanzvorstand Bernd Rothe zitiert. Es sei eine Versorgung mit individuell erstellten Arzneimittelblistern geplant. Dafür werden die üblichen Argumente wie individuelle Konzeption, verminderter Arzneimittelmüll und Entlastung des Pflegepersonals angeführt. Durch die sinkenden Kosten verspreche sich das Unternehmen einen "erheblichen zusätzlichen Ertrag", denn der jährliche Arzneimittelumsatz in den Heimen betrage etwa 25 Millionen Euro.

Auf das Fremdbesitzverbot und die Frage, wer die Apotheke betreiben soll, wird in der Meldung erstaunlicherweise nicht eingegangen. Auch von der freien Apothekenwahl der Patienten, technisch bedingten Beschränkungen der Arzneimittelauswahl oder pharmazeutischen Problemen mit nicht blisterungsfähigen Arzneiformen ist keine Rede. Erstaunlich ist zudem, wie es eine solche Meldung zu einem sonst an der Börse wenig beachteten Unternehmen auf die Seite 3 der "Euro am Sonntag" schaffte.

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