Arzneimittel und Therapie

Geflügelpest

Vorbereitung auf den Ernstfall Der erste Impfstoff gegen Vogelgrippe beim Menschen ist in den USA zugelassen worden. Er bietet nur begrenzten Schutz und wird von der US-Regierung für den Fall eingelagert, dass das H5N1-Virus mutiert und von einem Menschen zum anderen übertragen werden kann.

USA: Vogelgrippe-Impfstoff für Menschen zugelassen

Der erste Impfstoff gegen Vogelgrippe beim Menschen ist von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für den Fall einer Pandemie zugelassen worden. Der von Sanofi-Aventis hergestellte Impfstoff wird nicht im Handel erhältlich sein, er wird von der US-Regierung für den Fall gelagert, dass das H5N1-Virus mutiert und von einem Menschen zum anderen übertragen werden kann.

Der Impfstoff ist allerdings nicht in der Lage, den Menschen zuverlässig zu schützen. Denn es wird als kaum möglich angesehen, einen Impfstoff gegen einen Virenstamm zu entwickeln, den es noch gar nicht gibt und von dem auch nicht detailliert bekannt ist, wie er aussehen könnte. Theoretisch ist es möglich einen entsprechenden Impfstoff zu entwickeln, wenn das Virus in einer Form mutiert, so dass es von einem Menschen zum anderen übertragen werden kann. Die Pharmaunternehmen könnten einen maßgeschneiderten Impfstoff entwickeln, sie benötigten jedoch bei den derzeitigen Produktionsmethoden einen Vorlauf von mehreren Monaten.

Der jetzt zugelassene Impfstoff wurde für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren entwickelt. Studien in anderen Altersgruppen laufen derzeit. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören laut Food and Drug Administration (FDA) Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, ein allgemeines Krankheitsgefühl und Muskelschmerzen. Die FDA erklärte, dass zwei Injektionen in einem Abstand von 28 Tagen einen eingeschränkten Schutz bieten könnten. Rund 45% der Teilnehmer einer Studie zeigten eine Immunreaktion auf das Virus. Die derzeit erforderliche Dosis ist höher als bei normalen Grippeimpfungen. Trotzdem ist die Behörde der Meinung, es sei gut, auf eine mögliche Pandemie vorbereitet zu sein und über einen zugelassenen Impfstoff zu verfügen. Das US Department of Health and Human Services gab bekannt, dass bereits 13 Millionen Einheiten des Impfstoffes angekauft wurden. Diese Menge reicht, um 6,5 Millionen Menschen zu impfen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA vertritt die Meinung, der Impfstoff sei besser als nichts, so lange kein effektiveres Mittel zur Verfügung steht.

Aktuelle Lage der aviären Influenza bei Menschen

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich in zwölf Ländern seit Ende 2003 291 Personen mit dem Vogelgrippevirus angesteckt – 172 davon verstarben. Die WHO hat am 27. Februar 2007 den ersten Fall von Influenza A (H5N1) beim Menschen in Laos bestätigt. Am 3. Februar 2007 wurde zudem ein Todesfall in Nigeria durch die WHO bestätigt. Dieser Todesfall ist der erste, der aus der Subsahara-Region Afrikas gemeldet wurde. Am 10. April bestätigte die WHO den Tod eines 13-jährigen Mädchens aus Kambodscha. Aus Ägypten wurden zwei weitere Fälle von H5N1-Infektionen gemeldet. In Ägypten, Aserbaidschan, China, Djibuti, Indonesien, Irak, Kambodscha, Laos, Nigeria, Thailand, der Türkei und Vietnam ist das Influenza-A-Virus (H5N1) in seltenen Fällen vom Geflügel auf den Menschen übertragen worden. Diese Übertragung erfolgte hauptsächlich durch Kontakt zu infiziertem Geflügel und dessen Ausscheidungen (Sekrete, Kot).

Quelle

Influenza-Wochenbericht für die 14. Woche 2007 aus dem Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI, www.influenza.rki.de/agi), dem NRZ für Influenza am RKI und dem Deutschen Grünen Kreuz (DGK).

Epidemiologisches Bulletin Nr. 15, des Robert Koch-Institut vom 13. April 2007.

Cumulative Number of Confirmed Human Cases of Avian Influenza A/(H5N1) Reported to WHO; www.who.int/csr/disease/avian_influenza/country/cases_table_2007_04_11/en/index.html, Stand: 11. April 2007.

USA: Erster Impfstoff gegen Vogelgrippe zugelassen. pressetext Nachrichtenagentur GmbH, 18. April 2007.

ck

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