DAZ aktuell

Doping-Bilanz 2006

Verstöße weiter rückläufig

BERLIN/BONN (hb). Laut Jahresbilanz 2006, die am 8. März 2007 in Berlin vorgelegt wurde, haben die Doping-Vergehen in Deutschland weiter abgenommen.

Insgesamt 4415 Trainingskontrollen hat die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) für das vergangene Jahr zu verzeichnen, 568 Urinproben wurden auf Erythropoetin (EPO) untersucht. Hinzu kommen 3679 Wettkampfkontrollen (332 Proben auf EPO), die von den nationalen Fachverbänden selbstständig organisiert und durchgeführt worden waren.

Hierbei wurden 197 dopingrelevante Verstöße gemeldet, davon

  • 10 bei Trainingskontrollen (viermal Anabolika, sechsmal Diuretika oder andere maskierende Substanzen),
  • 45 bei Wettkampfkontrollen (u. a. 17-mal Beta-2-Agonisten, neunmal Diuretika oder andere maskierende Substanzen, achtmal Anabolika, sechsmal Cannabinoide) sowie
  • 42, die mit dem Vorliegen einer medizinischen Ausnahmegenehmigung oder anderweitigen medizinischen Befunden begründet werden konnten (hauptsächlich Beta-2-Agonisten zur Behandlung von Sportlern in Ausdauersportarten) und deshalb nicht sanktioniert wurden.

100 erhöhteTestosteron/Epitestosteron‑Quotienten ergaben darüber hinaus bei der analytischen Nachprüfung keinen weiteren Befund. Sämtliche Proben auf EPO waren negativ.

Seit Anfang des Jahres 2007 hat die NADA damit begonnen, in den Ausdauersportarten flächendeckend Blutkontrollen einzuführen. Zudem werden bereits heute zusätzliche Blutproben genommen, die nach der endgültigen Freigabe des Verfahrens durch die WADA rückwirkend auf Wachstumshormone überprüft werden. Diese Proben werden derzeit tiefgekühlt in den Laboren gelagert.

Beispielliste zulässiger Medikamente

Für die Apothekenpraxis wichtig ist die Beispielliste zulässiger Medikamente (Stand: 1. Januar 2007). Sie beinhaltet eine Auswahl von Fertigarzneimitteln, deren Gebrauch mit den Dopingbestimmungen der NADA und der Welt-Anti-Doping Agentur WADA vereinbar ist. Da bei internationalen Wettkämpfen die Regeln des jeweiligen Weltverbandes gelten, sollten den Sportlern angeraten werden, in Zweifelsfällen mit dem Verbandsarzt Rücksprache zu nehmen. Die Basis der Beispielliste ist die Rote Liste 2006-2. Die Auswahl ist subjektiv und soll hauptsächlich jene Präparate erfassen, die bei Sportlern häufiger zur Anwendung kommen. Die Nennung eines Präparates bedeutet weder Werbung noch Empfehlungen hinsichtlich seiner Wirksamkeit. Wenn beabsichtigt wird, andere, dort nicht aufgelistete Präparate zu verwenden, sollte gewissenhaft geprüft werden, ob alle Bestandteile dieses Präparates auch tatsächlich erlaubt sind.

Die Beispielliste wie auch die aktuelle Liste verbotener Substanzen finden sich auf der Webseite der NADA unter www.nada-bonn.de/listen.html.

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