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Gerüchte über Interesse von Celesio

LONDON/STUTTGART (tmb). In verschiedenen britischen und deutschen Zeitungen und Börsenmedien wurde seit dem Wochenende gemeldet, der deutsche Pharmagroßhändler Celesio wolle sich in die Übernahme des britischen Großhandels- und Apothekenkettenbetreibers Alliance Boots einmischen. Damit wird die Gerüchteküche um die Zukunft des britischen Konzerns um eine weitere Zutat bereichert.

Als Tatsache steht bisher nur das erst kürzlich auf mittlerweile 10,1 Milliarden Pfund (etwa 15 Milliarden Euro) erhöhte Angebot des US-Finanzinvestors Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) in Zusammenarbeit mit dem Alliance-Großaktionär Stefano Pessina fest. Eine direkte Übernahme durch Celesio erscheint dagegen aus zwei Gründen unrealistisch. Einerseits beträgt die Marktkapitalisierung von Celesio nur etwa acht Milliarden Euro und andererseits dürften die britischen Kartellbehörden eine Übernahme unter den beiden größten britischen Apothekenkettenbetreibern nicht zulassen.

Daher wird gemutmaßt, Celesio könne die Übernahme gemeinsam mit den Finanzinvestoren Blackstone und Terra Firma versuchen. Andererseits heißt es, Celesio habe die Investmentbank NM Rothschild mit der Suche nach einem Partner beauftragt. In weiteren Gerüchten wird auf die Mitte März abgehaltene Bilanzpressekonferenz von Celesio verwiesen, bei der das deutsche Unternehmen sich an Teilen der Alliance Boots interessiert gezeigt hat, falls diese im Zuge einer Umstrukturierung verfügbar würden. Dabei könne es um Dienstleistungen rund um Arzneimittel zur Stärkung der Celesio-Logistiksparte Movianto oder um das Großhandelsgeschäft in Osteuropa, Spanien, Italien und in den Niederlanden gehen. Vielleicht erweisen sich die Gerüchte aber auch als Preispoker von Alliance Boots.

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