Arzneimittel und Therapie

Aderlass bei chronischer Hepatitis C

An der Hepatitis C, einer Entzündung, die durch eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus hervorgerufen wird, sind in Deutschland ca. 500.000 Menschen erkrankt. Als wichtigstes Stoffwechselorgan übernimmt die Leber wichtige Aufgabe in der Verdauung, Blutkreislauf, Entgiftung und Hormonhaushalt. Ist die Funktion der Leber durch das Hepatitis-C-Virus gestört, kann sie wichtige Aufgaben nicht mehr bewältigen.
Die Hepatitis-C-Virusinfektion ist heutzutage heilbar. Die Standardtherapie besteht aus pegyliertem Interferon, das subkutan verabreicht wird, sowie aus Ribavirin, das oral verabreicht wird. Allerdings kann durch diese Therapie bei dem in Deutschland vorherrschenden Hepatitis-C-Virus Genotyp 1 eine Heilung bei nur ca. 50% der Patienten erzielt werden.
Am Universitätsklinikum Düsseldorf (Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie; Direktor: Prof. Dr. med. D. Häussinger), ist nun eine bundesweite Studie initiiert worden, die untersucht, ob durch eine Aderlasstherapie zusätzlich zur Standardtherapie mit Interferon/Ribavirin das Therapieansprechen weiter verbessert werden kann (KAPRI-Studie – Konsekutive Aderlass- und Peginterferon alfa2a-Ribavirin-Standard-Therapie im Vergleich zu einer Peginterferon alfa2a-Ribavirin-Standard-Therapie bei naiven Patienten mit HCV-Genotyp1 und Ferritin >200 µ/l). In kleineren Voruntersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Aderlasstherapie bei Hepatitis-C-Virusinfektionen von klinischem Nutzen ist. So konnte bei bis zu 80% der Hepatitis-C-Patienten durch eine alleinige Aderlasstherapie eine Verbesserung der Leberwerte herbeigeführt werden. Kleinere Untersuchungen weisen auch darauf hin, dass durch die Aderlasstherapie eine Verbesserung der Leberfibrose erreicht werden kann. Eine Erhöhung der Eisenparameter ist gerade bei Patienten mit chronischer Hepatitis C häufig.
An der KAPRI-Studie können alle Patienten teilnehmen, die eine Hepatitis-C-Virusinfektion mit dem Hepatitis-C-Virus Genotyp 1 aufweisen, nicht vorbehandelt sind und erhöhte Eisenparameter aufweisen. Weitere Informationen zur Studie und den in Deutschland beteiligten Studienzentren sind jederzeit zu erfahren über Priv-Doz. Dr. med. A. Erhardt oder über die Studienassistentin Frau Sabine Tebbe Tel. 0211 8104 134, Fax 0211 8104 509, E-Mail Sabine.Tebbe@med.uni-duesseldorf.de.

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