Arzneimittel und Therapie

Tag der Rückengesundheit

Aktiv zu sein verhindert Rückenschmerzen

Unter dem Motto "Muskeln stärken – Schmerzen lindern" steht der sechste Tag der Rückengesundheit, zu dem das Deutsche Grüne Kreuz e. V. (DGK) aufruft. Ziel ist es, sich intensiver um die Vorbeugung von Rückenschmerzen zu kümmern. Über 1000 Aktionspartner – darunter 600 Apotheken – informieren am 15. März 2007 rund um das Thema Rückenschmerzen. Mit Aktionen, Vorträgen und Infoständen soll die Hilfe zur Selbsthilfe gestärkt und konkret über Möglichkeiten der Vorbeugung informiert werden.

Vier von fünf Erwachsenen haben es im Laufe ihres Lebens ein- oder mehrmals "im Kreuz". Rückenschmerzen stellen daher nicht nur für den Patienten ein großes Problem dar, sondern sie sind auch ein großer Kostenfaktor: Rückenschmerzen stehen in Deutschland derzeit hinsichtlich der Fehlzeiten am Arbeitsplatz bei Männern an erster und bei Frauen an zweiter Stelle. Manche Menschen leiden für kurze Zeit wiederholt unter einem Hexenschuß, zahlreiche Patienten haben ständig Rückenschmerzen. Das Erstaunliche ist: häufig sind auch Personen im jüngeren bis mittleren Lebensalter (24 bis 35 Jahre) betroffen. Die bedeutendste Ursache für Rückenschmerzen sind verschleißbedingte Erkrankungen der Wirbelsäule. Ebenfalls wichtig für die Schmerzentstehung sind Bewegungsmangel und falsches Sitzen, sei es am Arbeitsplatz oder vor dem Fernseher.

Die vorhandenen Angebote wie Rückenschulen oder Wirbelsäulengymnastik werden bisher zu wenig in Anspruch genommen, entweder aus Unkenntnis oder mangelnder Motivation. Es gilt daher, diese Angebote öffentlich zu machen, um Hemmschwellen bei Interessenten abzubauen. Die Adressen der teilnehmenden Gesundheitsämter, Apotheken, Physiotherapie-Praxen, Kliniken, Betriebe und Ergonomie-Fachgeschäfte sind nach Postleitzahlen geordnet unter www.forum-schmerz.de zu finden.

Auf der gleichen Seite im Internet koordiniert das Deutsche Grüne Kreuz alle bundesweiten Aktivitäten und stellt kostenlos Downloads von Broschüren und Gymnastikprogrammen bereit.

An erster Stelle steht Bewegung

In Deutschland gibt es kaum jemanden, der keine Probleme mit seinem Rücken hat. Aktuelle Umfragen haben ergeben, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen im vergangenen Jahr derartige Beschwerden hatte. Über 80% waren zumindest schon einmal in ihrem Leben betroffen. Doch in der Regel besteht kein Grund zur Sorge. Selbst starke Beschwerden bedeuten nicht unbedingt gleich Verletzung oder ernsthafter Schaden. Bei akuten Schmerzen kann kurzfristig die eigene Bewegung reduziert werden. Bettruhe für länger als zwei Tage oder gar Krankschreibung sind eher schlecht für den Rücken. Sich völlig ruhig zu verhalten, ist sogar kontraproduktiv: Ohne Bewegung baut die Muskulatur ab und der Rücken kann schlechter stabilisiert werden. Ein Teufelskreis, der das Auftreten von Rückenschmerzen eher fördert. Aktivität führt dagegen zu schnellerer Genesung und beugt weiteren Rückenschmerzen vor. Allerdings Vorsicht: Wer lange nicht aktiv war, sollte sportliche Aktivitäten zunächst unter fachlicher Anleitung beginnen!

Fehlhaltungen verschlimmern die Beschwerden

Die meisten Rückenschmerzen verschwinden nach ein paar Tagen meist von allein und sind oft harmlos. Bei akuten Rückenschmerzen kann symptomatisch behandelt werden, um Schonhaltung und die sich daraus oft ergebenden Verspannungen und eine Chronifizierung der Schmerzen zu vermeiden. Im Rahmen der Selbstmedikation gilt Ibuprofen als Mittel der Wahl. Äußerlich können Salben, Pflaster oder Bäder die wärmende, durchblutungsfördernde Wirkstoffe enthalten, die Verspannungen durch Wärme lösen. Meist werden sie in Kombination mit externen Antiphlogistika eingesetzt. Bessern sich die Rückenschmerzen nach ein paar Tagen nicht, werden sie sogar schlimmer oder kommt Fieber hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wer zu lange wartet und Warnzeichen ignoriert, riskiert gesundheitliche Schäden. Solche Warnzeichen sind zum Beispiel Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Händen, Beinen oder Gesäß und Blase.

Vorbeugen ist besser als heilen

War die Behandlung der Rückenschmerzen erfolgreich, so gilt es Rückfälle zu vermeiden oder mindestens ihre Häufigkeit zu verringern. Einfache Verhaltensregeln könne hierbei helfen:

  • den Rücken gerade halten,
  • keine schweren Gegenstände heben,
  • Entspannungstechniken erlernen und vor allem
  • sich regelmäßig körperlich bewegen! <
Quelle

Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V. (DGK),

Lennecke, K.: Selbstmedikation für die Kitteltasche, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart (2004).ck

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