DAZ aktuell

Berufsverband der Schmerztherapeuten gegründet

FRANKFURT (bsd/daz). Um die Qualität und Struktur der Allgemeinen und Speziellen Schmerztherapie in Deutschland zu fördern, haben die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e. V. (DGS) und die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V. (DGSS) am 20. Dezember 2006 in Frankfurt den "Berufsverband der Schmerztherapeuten in Deutschland e. V." (BSD) gegründet.

Der Verband wird auf Landes- und Bundesebene die Interessen der in der Schmerztherapie Tätigen vertreten und die einschlägigen Gremien beraten, heißt es in der dazu veröffentlichten Pressemitteilung. Außerdem soll er helfen, die Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen zu verbessern. "Damit werden die Interessen der Schmerztherapie in Deutschland künftig regional und bundesweit einheitlich vertreten", erklärte Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. "Die beiden großen Schmerzgesellschaften schließen so eine Lücke in der gesundheitspolitischen Landschaft."

Der neue Berufsverband mit Sitz in Frankfurt will insbesondere die schmerztherapeutische Versorgung besser organisieren und mit geeigneten Vertragspartnern, etwa Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, direkt verhandeln. Ziel sind Vereinbarungen über die Sicherstellung der umfassenden schmerztherapeutischen Versorgung. Verbessern will der Berufsverband auch die Zusammenarbeit von Ärzten und Psychologen mit anderen Heil- und Heilhilfsberufen, deren Organisationen sowie mit den Krankenhäusern. Außerdem soll der Verband die fachlichen Standards pflegen und weiterentwickeln.

Auf der Agenda des Verbandes steht aktuell etwa die Aufnahme der Schmerztherapie und Palliativmedizin als Pflichtfächer in die Approbationsordnung für Ärzte.

Ein anderer Schwerpunkt des Berufsverbandes soll sein, auf Veränderungen der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD 10) hinzuwirken. Diese Klassifikation bildet die Grundlage für die Ermittlung sogenannter Fallpauschalen, nach denen medizinische Leistungen vergütet werden. Im derzeitigen Katalog seien Schmerzkrankheiten und ihre verschiedenen Schweregrade jedoch nicht ausreichend abgebildet. Dies erschwere eine angemessene Abrechnung von Leistungen. Die künftige Position der Schmerztherapie innerhalb der neuen Gebührenordnung für Ärzte sei ebenfalls ein wichtiges Thema des Berufsverbandes. Ziel soll sein eine bundeseinheitliche, angemessene Vergütung schmerztherapeutischer Leistungen. Denn derzeit werde aufgrund regionaler Zuständigkeiten die Schmerztherapie in Würzburg beispielsweise anders vergütet als in Bremen.

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