Kassen glauben nicht an den Fonds

BERLIN (ks). Die gesetzlichen Krankenkassen bezweifeln, dass Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt an der jüngsten Gesundheitsreform lange Freude haben wird. "Spätestens wenn Mitte 2008 die Bundesregierung erstmals einen Einheitsbeitrag für den ab 2009 geplanten Gesundheitsfonds festlegen muss, wird es neue Debatten geben", sagte die Vorsitzende des Verbands der Angestelltenkrankenkassen, Doris Pfeiffer, dem "Handelsblatt" (Ausgabe vom 16. Februar).

VdAK-Chefin gibt Reform eine kurze Halbwertszeit

Pfeiffer ist überzeugt, dass der Einheitsbeitrag sehr hoch sein wird, da die Reform "keinerlei Spareffekte" habe. "Angesichts der 2008 anstehenden Landtagswahlkämpfe und der kurz bevorstehenden nächsten Bundestagswahl wird der Mut für einen solchen unpopulären Beitragsbeschluss fehlen", so die Kassen-Chefin. Sie könne sich daher gut vorstellen, dass der Fonds erneut verschoben werde. Anders als Schmidt vertraut Pfeiffer nicht darauf, dass eine gute Konjunktur und steigende Steuerzuschüsse Beitragsanhebungen verhindern werden.

Auch wenn es viel zu kritisieren gibt, zeigte sich Pfeiffer zu konstruktiver Mitarbeit bereit: Die Kassen wollten alles tun, um aus der Reform das Beste für die Versicherten herauszuholen, sagte sie dem "Handelsblatt". Vor allem ein Thema beschäftigt bereits alle Kassen: die neuen Wahltarife, durch die sie gesunde Mitglieder an sich binden wollen. .

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