Wellenreiten an den Finanzmärkten

(lk). "Vom Himmel hoch jauchzend" bis "zu Tode betrübt" reichte in der vergangenen Woche die Gefühlslage der Händler und Anleger an den europäischen Finanzmärkten. Sorgte zunächst die Mitteilung des Schweizer Finanzinstituts UBS, weitere Abschreibungen vornehmen zu müssen, für Zufriedenheit unter den Börsianern, da nun endlich die Unruhe im Hinblick auf dieses Thema vom Tisch ist, ließ die Nachricht, dass einige Notenbanken den Märkten mit neuen Finanzspritzen unter die Arme greifen wollen, letztendlich die Kurse sinken.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (50. Kalenderwoche)

Hatte die Meldung über die Unterstützung der Zentralbanken zunächst noch für gute Laune gesorgt weil sie zeigt, dass diese im Ernstfall bereit sind zu Handeln, drehte die Stimmung am Folgetag. Danach herrschte die Ansicht vor, dass das Eingreifen ein Zeichen für weiter vorherrschende Risiken an den Finanzmärkten ist. Letztlich drehten mit der Meinung auch die Märkte und gaben ihre an den Vortagen eingefahrenen Gewinne wieder vollständig ab. Bis Donnerstagabend ging es für den Euro Stoxx 50 um 1,7% auf 4370 Zähler nach unten.

Die Schweizer Bank UBS hat mitgeteilt, dass sie weitere zehn Milliarden Dollar auf ihr Subprime-Portfolio abschreiben wird. Von den Börsianern wurde diese Nachricht positiv aufgenommen. Ihrer Ansicht nach ist die Unsicherheit nun erst einmal verflogen und das Kreditinstitut ist durch die Kapitalmaßnahmen besser für die Zukunft gewappnet. UBS verkündete, dass neue Investoren an Land gezogen werden sollen, um die Kapitalbasis zu verbessern.

Der französische Zementhersteller Lafarge hat die ägyptische Orascom Cement übernommen. Nach Ansicht von Fachleuten ist das Geschäft ein Schnäppchen. Weiterhin teilten die Franzosen mit, dass die Gewinnerwartungen angehoben werden. Für das Jahr 2010 geht Lafarge von einem Gewinn von 15 Euro je Aktie aus. Im Jahr 2006 wies das Unternehmen nur knapp die Hälfte an Gewinn aus.

Der französische Nahrungsmittelkonzern Danone hatte in der vergangenen Woche unter den anhaltenden Problemen des chinesischen Partners Wahaha zu leiden. Vor Gericht hatte Danone jüngst eine Niederlage erlitten und die Börsianer gehen nun von einem langen und komplizierten Streit aus.

Die britisch-schweizerische Bergbaugesellschaft Xstrata führt nach Informationen der britischen Tageszeitung erste Gespräche mit potenziellen Interessenten. Nach Ansicht der Analysten von Lehman Brothers handelt es sich bei Xstrata um ein durchaus interessantes Investment. Sie hoben sogar das Kursziel für Xstrata-Aktien auf 4300 Pence an.

Die britische Hypothekenbank Northern Rock ist bei potenziellen Investoren offenbar doch nicht mehr so beliebt wie noch in den vergangenen Wochen. Wie die "Times" berichtete, hat Ceberus nun offenbar doch kein Interesse mehr an einer Übernahme. Auch der Finanzinvestor Olivant steht offenbar kurz davor, sein Angebot für Northern Rock zurückzuziehen. Aus Kreisen von Northern Rock wurde zudem bekannt, dass das Institut mit außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 281 Mio. Pfund rechnet.

ArcelorMittal , der größte Stahlkonzern der Welt, plant den Rückkauf von bis zu 44 Millionen Aktien. Dies soll in den kommenden zwei Jahren geschehen. Die gleiche Anzahl Aktien wurde im Zusammenhang mit dem Abschluss der Fusion von Arcelor und Mittal Steel ausgegeben. Durch den Rückkauf soll dies nun wieder ausgeglichen werden. Wie außerdem bekannt wurde, will der Konzern seinen Anteil an der China Oriental Group von 28 auf 73,13% erhöhen und den Minderheitenaktionären 6,355 bis 6,826 HongKong-Dollar je Aktie bieten..

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