GKV: Trotz Überschuss keine Beitragssenkungen

BERLIN (ks). Der Vorstandschef der Barmer Ersatzkasse, Johannes Vöcking, erwartet zum Start des Gesundheitsfonds am 1. Januar 2009 einen einheitlichen GKV-Beitragssatz von 15,5 Prozent. Jedenfalls dann, "wenn die Politik ehrlich rechnet". Unterlasse sie dies mit Blick auf die 2009 anstehende Bundestagswahl, könnte es für die Kassenmitglieder über Zusatzprämien sogar noch teurer werden, sagte Vöcking.
Barmer-Chef rechnet mit Beitragssprung in 2009

Derzeit liegt der durchschnittliche paritätisch erhobene Beitragssatz bei 13,9 Prozent – weitere 0,9 Prozent müssen die Versicherten alleine schultern. Vöcking geht davon aus, dass die Arbeitgeber auch 2009 nicht mehr als 6,5 Prozent in den Fonds zahlen wollen. "Bei einer ehrlichen Berechnung müsste er aber bei etwas über sieben Prozent liegen", sagte der Barmer-Chef gegenüber der "Berliner Morgenpost" (Ausgabe vom 6. Januar). Dies würden die Unternehmensverbände kaum akzeptieren wollen und entsprechenden Druck auf die Politik ausüben. Würde der einheitliche Beitragssatz aber nicht ausreichen, müssten die Kassen von ihren Versicherten zusätzliche Prämien erheben, die bei 15 bis 20 Euro pro Monat liegen könnten.

Für das laufende Jahr erwartet Vöcking einen Überschuss der GKV von rund 2 Mrd. Euro. Dennoch werde es keine Beitragssenkungen geben können. "Die finanziellen Unsicherheiten im kommenden Jahr sind einfach zu groß", so der Kassenchef..

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.