Alcatel enttäuscht die Börsianer

(lk). Ein schwacher Wochenstart der amerikanischen Wall Street stürzte auch die Indizes auf dem europäischen Kontinent zunächst in eine kleine Krise. Neben den schlechten Nachrichten aus Übersee nahmen zahlreiche Anleger Gewinne mit, nachdem sich die Märkte am Freitag der Vorwoche noch deutlich verbessert gezeigt hatten. Nachdem die US-Börsen die europäischen Märkte auf Talfahrt geschickt hatten, waren sie es aber auch, die die hiesigen Finanzplätze wieder antrieben. Zur Wochenmitte waren es insbesondere gute Quartalszahlen einiger großer US-Unternehmen, die für Auftrieb sorgten. Bis Donnerstagabend konnte der EuroSTOXX 50 seine zuvor angesammelten Verluste wieder wettmachen und legte um 0,04 Prozent auf 4.175 Zähler zu.

b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (4. Kalenderwoche)

.Wie die französische Zeitung "Les Echos" berichtete, hat der spanische Versorger Iberdrola gute Chancen, gemeinsam mit dem französischen Technologieunternehmen Alstom einen Auftrag zur Modernisierung eines mexikanischen Atomkraftwerks zu erhalten. Dessen Stromkapazität soll von 1365 auf 1500 Megawatt aufgestockt werden. Als Konkurrenten um den Auftrag gelten Siemens und Technit sowie General Electric.

.Wie der britische Verlagskonzern Pearson mitteilte, wird das Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Rekordergebnis ausweisen. Davon gehen die Verantwortlichen nach einem starken vierten Quartal aus. Demnach soll der Gewinn je Aktie mit 36,10 Pence bis 40 Pence am oberen Ende der Erwartungen der Analysten liegen. Positiv auf den Aktienkurs machte sich dies zunächst nicht bemerkbar. Die Anleger realisierten Gewinne und sorgten somit für Kursverluste.

.Wie die "Financial Times Deutschland" berichtete, droht dem Flugzeugbauer Airbus der Verlust zweier milliardenschwerer Aufträge. Demnach will offenbar der amerikanische Logistikkonzern UPS seine Bestellung des A380-Modells bei der EADS-Tochter zurückziehen. Zudem erwägt der Rüstungskonzern Northrop Grumman Corp., sich nicht am Bieterwettbewerb um Tankflugzeuge für das US-Militär zu beteiligen, was sich ungünstig für Airbus auswirken könnte. Northrop wollte mit einem Airbus-Modell gegen Boeing antreten und somit den Auftrag im Gesamtvolumen von rund 100 Milliarden Dollar an Land ziehen. Erst in der Vorwoche hatte Airbus seine Prognose für 2006 nach unten korrigiert.

.Nachdem der niederländische Elektronikkonzern Philips eher durchschnittliche Zahlen präsentiert hatte, hat Finanzvorstand Pierre-Jean Sivignon nun mitgeteilt, Verkäufe von Firmenbeteiligungen vorzubereiten. Mit den Einnahmen sollen insbesondere weitere Übernahmen finanziert werden. Verkauft werden soll unter anderem der Anteil am taiwanesischen Chip-Auftragsfertiger TSMC. Der Wert des Anteils beziffert sich auf ca. sieben Milliarden Euro.

Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel hat eine Umsatzwarnung herausgegeben und die Börsianer so auf ein schwaches viertes Quartal vorbereitet. Wie Alcatel mitteilte, könnten die Erlöse von 4,42 auf 3,87 Milliarden Euro gefallen sein. Die Aktie des Unter-

nehmens musste daraufhin deutliche Kursverluste hinnehmen.

.Große Enttäuschung machte sich unter den Analysten breit, als der Chiphersteller STMicroelectronics seine Zahlen präsentierte. Zwar konnte der Gewinn im vierten Quartal von 183 Millionen Dollar auf 276 Millionen Dollar gesteigert werden, was einem Anstieg von satten 51 Prozent entspricht, allerdings hatten die Experten im Vorfeld mit einem besseren Ergebnis gerechnet..

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