Krankenkassen nutzen Rabatte nicht

BERLIN (ks). Die wenigsten Krankenkassen nutzen die Möglichkeit, Rabattverträge mit Arzneimittelherstellern abschließen zu können, um echte Einsparungen zu erzielen. Wie das Magazin "Stern" in der vergangenen Woche berichtete, rechnen die AOKen im kommenden Jahr zwar mit einer Kostenersparnis von rund 500 Millionen Euro durch die Direktverträge – andere Kassen geben sich jedoch mit einem Bruchteil des Einsparpotenzials zufrieden.

"Stern": Nur AOK erreicht nennenswerte Einsparungen

Während die 500 Millionen Euro bei der AOK laut "Stern" 18 Prozent des betroffenen Umsatzes mit Generika entsprechen, rechne die Gmünder Ersatzkasse (GEK) nur mit 7 Prozent Einsparungen gemessen an ihrem Generika-Umsatz. Bei der Barmer Ersatzkasse und der Techniker Krankenkasse seien es gar nur 5 Prozent, bei den Innungskrankenkassen 4 Prozent und bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) 3 Prozent. Die DAK wollte gegenüber dem "Stern" gar keine Angaben zu ihren Einsparzielen machen.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK-Baden-Württemberg, Christopher Hermann, erklärt die großen Unterschiede zwischen den AOKen und anderen Kassen: "Solche Einspareffekte sind nur möglich, wenn man jeden Wirkstoff einzeln ausschreibt" – so wie es die AOKen unter seiner Federführung gemacht haben.

Die meisten anderen Krankenkassen hätten dagegen nicht die einzelnen Wirkstoffe ausgeschrieben, sondern Lieferverträge über das ganze Sortiment mit einzelnen Arzneimittel-Herstellern geschlossen. "Viele Pharmaunternehmen haben mir gesagt: Wir können Ihnen bei einem Gesamtsortimentsvertrag nie das bieten, was wir Ihnen bei einzelnen Wirkstoffen anbieten können", betont der AOK-Vize..

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