Es bleibt spannend

(lk). Erstaunlich robust zeigten sich in der vergangenen Woche die europäischen Börsen. Trotz schlechter Konjunkturdaten aus den USA ging es für den Euro Stoxx 50 um 0,4% auf 4388 Zähler nach oben. Unangenehme Nachrichten wurden nicht nur ignoriert, vielmehr wurden sie positiv interpretiert.
b Kurzbericht Euro Stoxx-50 (39. Kalenderwoche)

Die Meldungen, dass das Verbrauchervertrauen in den USA deutlich schlechter ausgefallen ist als erwartet und die Zahlen zu den Verkäufen neuer Häuser stark unter den vorher eingeholten Prognosen lagen, führten nicht etwa zur großen Depression an den europäischen Finanzmärkten. Vielmehr machen sich die Börsianer nach den schlechten Daten nun Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen in den USA. Allerdings hätten weitere Zinssenkungen auch einen Nachteil. Die Gefahr einer Rezession wird damit nicht kleiner. Spannung ist in den kommenden Tagen und Wochen an den Börsen also garantiert.

Das Debüt des französischen Elektrotechnologieunternehmens Schneider Electric im Euro Stoxx 50 ist gründlich daneben gegangen. Am ersten Handelstag in der vergangenen Woche gab es sofort satte Verluste. Ausschlaggebend ist die Subprime-Krise in den USA die sich negativ auf die Bauwirtschaft auswirkt und somit auch auf Schneider Electric. Zudem haben die Analysten der Citigroup die Aktien von "Buy" auf "Hold" heruntergestuft und das Kursziel von 110 auf 100 Euro gesenkt.

Wie die britische Zeitung "Sunday Times" berichtet, zieht die britische Bank Barclays den Verkauf ihrer Subprime-Kreditsparte FirstPlus in Betracht. Als potenzielle Käufer gelten die US-Konzerne General Electric und American International Group. Allerdings teilte die Zeitung weiter mit, dass der Kaufpreis hinter dem Wert des Kreditportfolios der Tochter von 4,5 Mrd. britischen Pfund zurückbleiben könnte.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS will sich nach Berichten der "Financial Times Deutschland" von seinem Werk in Augsburg trennen. Dies soll im Rahmen des Airbus-Sanierungsplanes Power-8 geschehen. Derzeit arbeiten rund 2000 Festangestellte und 700 Leiharbeiter im Süden Deutschlands. Ein Unternehmensvertreter wollte gegenüber der Zeitung aber lediglich bestätigen, dass sich die Entscheidung in Bezug auf Augsburg in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.

Das britische Luft- und Raumfahrtunternehmen Smiths Group hat Geschäftszahlen vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Allerdings begrüßten die Experten die Ankündigung, dass Philip Bowman ab Dezember den bisherigen Unternehmenschef Keith Butler-Wheelhouse ersetzen wird. Damit erhält die Aufspaltungsfantasie neue Nahrung.

Eine zweistellige Gewinnsteigerung meldete das schwedische Bekleidungshaus Hennes & Mauritz für das dritte Quartal des Geschäftsjahres. Trotz des eigentlich guten Ergebnisses wurden die Erwartungen des Marktes verfehlt. Positiv hoben die Analysten die gestiegene Bruttomarge sowie die stabilen August-Umsätze hervor..

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