Verwirrspiel um neue AOK-Vertragsabschlüsse

BERLIN (ks). Die zweite Ausschreibungsrunde der 16 AOKen für 83 Wirkstoffe sorgt für Verwirrung: Die Stada AG und der israelische Generikahersteller Teva ließen vergangene Woche verlauten, den Zuschlag für einige Wirkstoffe erhalten zu haben. Die AOK dementierte allerdings, dass es bereits zu Vertragsabschlüssen gekommen sei.

Stada und Teva melden Zuschlag – AOK gibt sich reserviert

Am 17. September meldete die Stada AG, dass ihre verschiedenen deutschen Vertriebsgesellschaften von der AOK einen Zuschlag für insgesamt 23 Wirkstoffe erhalten hätten. 13 davon entfielen auf Stadapharm/Stada Arzneimittel AG und zehn auf Aliud Pharma. Auch das Jahresumsatzpotenzial für die 23 Wirkstoffe hat man bei Stada bereits berechnet: Es soll sich auf insgesamt über 260 Mio. Euro zu Herstellerabgabepreisen belaufen.

Einen Tag später reagierte hierauf die für die Rabattverträge federführende AOK Baden-Württemberg mit einer Pressemitteilung. Darin heißt es: "Die AOK hat entgegen anders lautender Meldungen keine Verträge mit Pharmaunternehmen für die neuen Arzneirabattvereinbarungen 2008/2009 abgeschlossen". Die Frist zur Angebotsabgabe sei zwar am 3. September verstrichen, das Verfahren aber noch nicht beendet. Die AOK bestätigte nur, dass das Ausschreibungsverfahren "auf großes Interesse bei den pharmazeutischen Unternehmen gestoßen" sei.

Einen weiteren Tag später konnte sich auch Teva nicht mehr zurückhalten. Das Unternehmen gab über seinen Hauptsitz in Jerusalem bekannt, dass man einen Zuschlag seitens der AOK erhalten habe – und zwar über eine "deutlich gestiegene Anzahl von Wirkstoffen" gegenüber der vorangegangenen Ausschreibung. Im derzeit noch laufenden Rabattvertrag ist Teva mit sechs Wirkstoffen vertreten. Teva Deutschland hat sich zum Ergebnis der neuen Ausschreibung allerdings noch nicht geäußert. Und in Jerusalem will man Genaueres auch erst mitteilen, wenn sämtliche Formalitäten zum Abschluss gebracht worden sind. Dies sei das Anliegen der AOK, heißt es dort..

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