Trotz Verbesserungen noch viele Probleme

Berlin (ks). In der stationären und ambulanten Pflege von älteren und bedürftigen Menschen gibt es nach wie vor erhebliche Missstände. So bekommt etwa jeder dritte Pflegebedürftige nicht angemessen zu essen oder zu trinken. Das geht aus dem jüngsten Pflegequalitätsbericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) hervor, der am 31. August in Berlin vorgestellt wurde.

Pflege: Medizinischer Dienst der Krankenkassen legt zweiten Qualitätsbericht vor

"Im Vergleich zum ersten Bericht vor drei Jahren gibt es bei allen Versorgungskriterien Verbesserungen", betonte MDS-Geschäftsführer Peter Pick. So war es auch um die Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung im Jahr 2003 noch schlechter bestellt: Damals machten die Gutachter bei rund 37 Prozent der von ambulanten Pflegediensten Betreuten und bei 41 Prozent der Pflegeheimbewohner Defizite aus. Dies zeigt: Auch wenn die Lage sich bessert – Entwarnung kann nicht gegeben werden. Pick bestätigte, dass vielerorts noch erhebliche Probleme bestünden und es daher einen "erheblichen Optimierungsbedarf in den ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen" gebe.

So kommt der Bericht, für den die Situation von fast 40.000 Pflegebedürftigen untersucht wurde, zu dem Ergebnis, dass mehr als 35 Prozent der Heimbewohner und mehr als 42,4 Prozent der zu Hause Versorgten nicht häufig genug umgebettet werden und sich deshalb wund liegen. Bei 15,5 Prozent der Heimbewohner und bei 21,5 Prozent der ambulanten Fälle diagnostizierten die Qualitätsprüfer keine angemessene Inkontinenzversorgung. Besonders Demenzkranke würden nicht ausreichend betreut (Heime: 30,3 Prozent, ambulant: 26,1 Prozent).

Insgesamt wurde bei jedem zehnten Heimbewohner und bei 5,7 Prozent der zu Hause Gepflegten ein "akut unzureichender Pflegezustand" festgestellt. Im 2004 vorgelegten Bericht war dies noch bei 17,4 Prozent der Heimbewohner und bei 8,8 der Pflegebedürftigen zu Hause der Fall..

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