Kleines Zwischenhoch am Anlegerhimmel

(lk). Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 wusste zwar in der vergangenen Woche erneut nicht vollends zu überzeugen, konnte aber immerhin seine am Dienstag und Mittwoch eingefahrenen Gewinne bis Donnerstagabend verteidigen. Letztendlich reichte es gegenüber dem Schlusskurs von Freitag der Vorwoche immerhin zu einem Plus von 1,1% auf 4275 Zähler.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (32. Kalenderwoche)

Für das erfreuliche Zwischenhoch hatte nicht zuletzt die amerikanische Notenbank Fed gesorgt. Deren Aussagen zur weiteren Entwicklung der Leitzinsen und den nach wie vor bestehenden Problemen am amerikanischen Immobilienmarkt sorgten für eine zwischenzeitliche Erleichterung unter den Anlegern und nahmen etwas Druck vom Markt. Letzten Endes waren es aber die Sorgen um den Zustand der US-Kreditmärkte, die die Indizes wieder nach unten zogen. So befürchten Experten, dass Hedgefonds stärker als bisher befürchtet unter der Krise am Markt für Hypothekenkredite niedriger Bonität leiden.

Im Kampf um das niederländische Kreditinstitut ABN Amro hat sich das Konsortium bestehend aus der Royal Bank of Scotland, Fortis und Banco Santander mit der ABN um "eine Fortsetzung eines konstruktiven Dialogs" geeinigt, wie es aus Insiderkreisen hieß. Gegenstand der Gespräche soll die Klärung offener Fragen bezüglich des Gebots sein. Weiter im Rennen um die Übernahme von ABN ist auch die britische Barclays Bank. Diese hat die letzte Freigabe der Behörden erhalten und ihr Übernahmeangebot nun offiziell vorgelegt. Wie Barclays mitteilte, haben die Aktionäre von ABN bis zum 4. Oktober Zeit, das Angebot anzunehmen.

Um eine Übernahme geht es auch in Bezug auf das britische Chemieunternehmen Imperial Chemical Industries Die Engländer haben ein neues Übernahmeangebot des Konkurrenten Akzo Nobel in Höhe von 670 Pence je Aktie erhalten. Zusätzlich sollen die Aktionäre von Imperial eine Dividende für das laufende Jahr erhalten.

Mit guten Geschäftszahlen überraschte der britische Versicherungskonzern Standard Life die Anleger. So lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten deutlich über den Prognosen der Experten. Etwas gab es von Seiten der Analysten allerdings zu bemängeln. Sowohl in Asien als auch in Kanada entwickelte sich das Geschäft schlechter als vorhergesagt.

Kursverluste mussten die Aktien der französischen Großbank BNP Paribas hinnehmen, nachdem bekannt wurde, dass das Institut vorübergehend die Rücknahme von Anteilen einiger Fonds wegen der Hypothekendarlehenskrise in den USA eingestellt hat. Wie die BNP mitteilte, konnte wegen mangelnder Liquidität im amerikanischen Markt der Fondswert nicht berechnet werden.

Der britische Versicherungskonzern Royal & Sun Alliance Insurance Group hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres operativ einen geringeren Gewinnrückgang als erwartet verbucht. Demnach betrug das EBIT 403 Mio. Pfund. Die Experten waren im Vorfeld von lediglich 352 Mio. Pfund ausgegangen.

Weniger gute Nachrichten hingegen vom Technologiekonzern Smith Group: Das Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass sich die Schwäche des US-Dollars negativ auf die Umsätze und den operativen Gewinn auswirken könnte. Zudem hatte Smith Group mitgeteilt, dass die jüngsten Überschwemmungen im Königreich Kosten zwischen 25 und 35 Mio. Pfund verursachten, wovon ca. 10 bis 20 Mio. Pfund durch Versicherungen gedeckt sind.

Der Schweizer Hersteller von Zahnimplantaten Nobel Biocare konnte mit seinen Geschäftszahlen nicht überzeugen. Insbesondere im Hinblick auf den Gewinn zeigten sich die Anleger sehr enttäuscht und sorgten mit massiven Verkäufen der Aktie für deutliche Kursverluste. Den Abwärtstrend verstärkte ein negativer Analystenkommentar von Goldman Sachs. Die Experten hatten das Kursziel von 495 auf 425 Schweizer Franken gesenkt..

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