Bürger gehen erstmal in die Apotheke

Allensbach (ifda/az). Die Zahl der Menschen, die sehr auf ihre Gesundheit achten, ist in den letzten Jahren Schritt für Schritt größer geworden. Anfang des Jahrzehnts betonten erst 27 Prozent, dass sie sehr gesundheitsbewusst leben, inzwischen sagen das 33 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Allensbach-Instituts.

Gesundheit immer wichtiger

Parallel dazu ist seit Beginn des Jahrzehnts auch die Zahl derer gewachsen, die regelmäßig zu einer medizinischen Vorsorgeuntersuchung gehen. 2001 taten das 35 Prozent, heute geht fast jeder Zweite (47 Prozent) regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Gleichzeitig ist eine verstärkte Tendenz zu mehr Selbstverantwortung und Selbstständigkeit zu beobachten. Die meisten gehen heute nicht mehr mit jeder Kleinigkeit zum Arzt. 67 Prozent der Bevölkerung sagen: "Wenn ich mich krank fühle und denke, dass es nicht so schlimm ist, besorge ich mir in der Apotheke Medikamente." Nur 23 Prozent fühlen sich erst nach einer Arztkonsultation sicher, auch wenn sie nichts Ernstes vermuten.

Die Selbstmedikation in einfachen Krankheitsfällen mag durch die Einführung der Praxisgebühr in den letzten Jahren noch einmal gefördert worden sein, aber der Trend läuft schon wesentlich länger. Anfang der 90er Jahre ging noch ungefähr jeder Dritte auch bei Kleinigkeiten gleich zum Arzt. 56 Prozent besorgten sich in solchen Fällen selbst Medikamente. Beide Einstellungen haben sich in der Bevölkerung schon quer durch die 90er Jahre hinweg kontinuierlich in Richtung Selbstmedikation verändert. so das Umfrageergebnis.

Auf der Liste der Medikamente und Heilmittel, die man sich rezeptfrei selbst in der Apotheke besorgt, stehen Schmerzmittel an erster Stelle. Fast jeder zweite (48 Prozent) benutzt Schmerzmittel, die er sich ohne ärztliche Verschreibung besorgt hat. Auch Mittel gegen Erkältung (32 Prozent) oder Mittel zur Wundversorgung (Pflaster, Heilsalben, 25 Prozent) werden oft ohne vorherigen Arztbesuch eingekauft. Der Frauenanteil beim Konsum freiverkäuflicher Medikamente und Heilmittel überwiegt deutlich gegenüber dem der Männer. Einzige Ausnahme: Mittel gegen Sportverletzungen. Die werden eher von Männern gekauft und verbraucht. .

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