Schavan startet Pharma-Initiative

BERLIN (ks). Das Bundesforschungsministerium (BMBF) will die Pharmaforschung in Deutschland stärken. Dazu stellt es bis 2011 insgesamt mehr als 800 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir wollen dafür sorgen, dass neue, innovative Medikamente schneller den Patientinnen und Patienten zugutekommen", sagte Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) bei der Vorstellung der Initiative am 25. Juli in Berlin.

BMBF will Beteiligte der Biopharmazeutik besser vernetzen

Zentrales Ziel der Initiative sei, der Innovationskraft am Pharmastandort Deutschland neuen Schub zu verleihen, erklärte die Ministerin. Dazu sollen besonders strategische Ansätze gefördert werden, die alle Glieder in der biopharmazeutischen Wertschöpfungskette frühzeitig in einem gemeinsamen Konzept vereinen: Vom Forschungslabor, dem Einsatz in der Klinik bis zur Produktion neuer Medikamente. Flaggschiff der Initiative ist die mit 100 Millionen Euro ausgestattete Fördermaßnahme "BioPharma": Der Strategiewettbewerb ruft unternehmerisch geführte Konsortien auf, sich mit den besten langfristigen Konzepten für eine effiziente Gestaltung der biopharmazeutischen Wertschöpfungskette zu bewerben. Sie müssen ein Konzept entwickeln, wie sie eine biopharmazeutische Innovation von der Forschung bis zur Anwendung umsetzen wollen. Ein Großteil der Wertschöpfung sollte dabei in Deutschland realisiert werden. Das BMBF sieht den Wettbewerb nicht zuletzt als Startpunkt für einen Dialog zwischen Pharmaindustrie, Biotech-Unternehmen, Wissenschaft sowie Zulassungsbehörden und Kostenträgern, um den Austausch aller beteiligten Akteure zu stimulieren.

Bei den Pharmaverbänden kommt die Initiative bereits gut an: Der Vorsitzende des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Andreas Barner, sprach von einem "wichtigen Signal zur Stärkung des Pharmastandortes Deutschland". Die deutsche Politik beginne damit, die medizinische und volkswirtschaftliche Bedeutung der Hightech-Branche nicht nur ernst zu nehmen, sondern konsequenterweise auch zu fördern. Gerade "BioPharma" zeige, dass das BMBF Pharmaforschung zu Recht nicht nur als medizinische, sondern auch als Management-Herausforderung begriffen habe. Ähnlich sieht man es beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI): "Endlich setzt Deutschland zur Aufholjagd an", freut sich der BPI-Vorsitzende Bernd Wegener. Mit der neuen Förderpolitik werde eine Forderung der Industrie aufgegriffen, die Voraussetzungen zu verbessern, um die von Bund und Ländern finanzierten Ergebnisse der Grundlagenforschung effektiv in Produkte umzusetzen. "Dies schafft neue Therapien für Patienten und Arbeitsplätze vor allem in Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland, die weit überwiegend mittelständisch geprägt sind", erklärte Wegener. Er forderte die Pharmaunternehmen auf, die Chancen des Strategiewettbewerbs und der Initiative zu nutzen. .

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