Generikaumsätze im Sinkflug

BERLIN (ks). Der Umsatz des deutschen Apothekenmarktes stagniert weitgehend. Laut Insight Health stieg er im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem Vorjahr nur um 1,1% auf 11,1 Mrd. Euro (Herstellerabgabepreise). In einzelnen Marktsegmenten ist die Entwicklung jedoch unterschiedlich: Während die Umsätze im generikafähigen Markt um fast 10% zurückgingen, verzeichneten patentgeschützte Arzneimittel ein Plus von fast 14%.

Apothekenmarkt stagniert trotz steigender Umsätze bei patentgeschützten Arzneien

Im ersten Quartal 2007 sanken die Umsätze um 2,1%, von April bis Juni legte der Markt dann wieder um 4,5% zu. Infolge der zum 1. Juli 2006 eingeführten Möglichkeit der Zuzahlungsbefreiung für preiswerte Generika sanken die Preise hier beachtlich – der Umsatz ging im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem Vorjahr um 9,8% auf 2,6 Mrd. Euro zurück. Dadurch fiel auch nicht ins Gewicht, dass durch Zuzahlungsbefreiung, Bonus-Malus-Regelung und Rabattverträge der Generika-Absatz gefördert wurde: Er stieg im Generikabereich um 1,8% an (Gesamtmarkt: -1%).

Starke Einbußen mussten Originalpräparate hinnehmen, die seit Ablauf des Patentschutzes mit Generika konkurrieren müssen. Ihr Umsatz ging im Beobachtungszeitraum um 19,9% auf 1,3 Mrd. Euro zurück. Damit betrug ihr Anteil am Apothekenmarkt zuletzt noch 11,4%. Ganz anders die Situation bei nicht mehr geschützten Originalpräparaten, für die es noch keine Nachahmer gibt – darunter z.B. Impfstoffe, Testdiagnostika, Humaninsulin und pflanzliche Arzneimittel. Dieses Marktsegment konnte seinen Umsatz um 8,1% auf 3,4 Mrd. Euro steigern.

Das größte Umsatzplus verzeichneten patentgeschützte Präparate: Sie legten im ersten Halbjahr 2007 um 13,7% auf 3,9 Mrd. Euro zu. Damit repräsentierten sie mehr als ein Drittel (35,1%) des gesamten Apothekenmarktes.

Bei den einzelnen Wirkstoffgruppen konnten die Impfstoffe – etwa gegen FSME und HPV – die größten Umsatzzuwächse verzeichnen (+136%). Auch für Leukämiemittel (+ 47,9%), Kombinationspräparate zur Cholesterinsenkung (+23,3%) und ADHS-Arzneien (+23,2%) ging es bergauf. Schlechter lief es dagegen für ACE-Hemmer (-59,8%), Calciumantagonisten (-40,2%) und Monopräparate zur Cholesterinsenkung (-32,4%). .

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