18 Milliarden mehr für die Ärzte

BERLIN (ks). Die Angestellten-Krankenkassen haben die Vertragsärzte aufgefordert, zu einer "Honorarpolitik mit Realitätssinn und Augenmerk" zurückzukommen. Nur so sei der anspruchsvolle Zeitplan der Honorarreform einzuhalten. Aus Sicht der neuen Vorsitzenden des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, Doris Pfeiffer, könnte eine Verzögerung der Vergütungsreform auch den Starttermin für den Gesundheitsfonds ins Wanken bringen.

VdAK: Forderungen der KBV völlig überzogen / Vergütungsreform gefährdet Gesundheitsfonds

"Wir stehen zu den Zielen der Vergütungsreform und wirken konstruktiv an ihrer Umsetzung mit", betonte der VdAK-Verbandsvorsitzende Christian Zahn am 11. Juli anlässlich der VdAK-Mitgliederversammlung. "Die Ärzte können jedoch nicht erwarten, dass die Krankenkassen eine Reform unterstützen, die einen finanziellen Mehrbedarf von ca. 18 Milliarden Euro auslösen könnte." Wer die Verhandlungen mit finanziellen Forderungen in diesem Ausmaß belaste, gefährde die zügige Umsetzung des Reformprozesses und lade das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geradezu zu einer Ersatzvornahme ein.

Die neue Vorsitzende des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, Doris Pfeiffer, äußerte unterdessen gegenüber der "Bild"-Zeitung Zweifel, dass der Gesundheitsfonds wie geplant 2009 starten kann: "Der Termin wird schwer zu halten sein. Denn dafür müssen die Honorarreform der Ärzte und die Reform des Finanzausgleichs zwischen den Kassen abgeschlossen sein. Ob das klappt, ist zumindest fraglich."

Im BMG wies man diese Befürchtungen zurück. Die Einführung des Fonds und die Neuordnung der ärztlichen Vergütung hätten "nichts miteinander zu tun" – Pfeiffer führe offenbar "Nachhutgefechte um die Gesundheitsreform". In einer Presseerklärung lässt das Ministerium verlauten, dass der Fonds laut Gesetz zum 1. Januar 2009 einzuführen ist. Da alle hierzu erforderlichen Vorarbeiten im BMG zu leisten seien, bestünden an der Realisierbarkeit dieses Termins "keinerlei Zweifel". .

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