KBV-Vorstand auf der Kippe?

BERLIN (ks). Diese Woche werden die Delegierten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin zu einer außerordnetlichen Vertreterversammlung zusammenkommen. 18 der insgesamt 60 Vertreter wollen dabei die Abwahl des Vorstands durchsetzen. Vor allem Vorstandsvize Ulrich Weigeldt hat den Zorn vieler Ärzte auf sich gezogen – insbesondere den der Fachärzte.

18 KBV-Vertreter wollen Abwahlantrag stellen

Der Streit zwischen Haus- und Fachärzten schwelt schon lange – nun droht er zu eskalieren. Allerdings ist noch offen, ob sich für die Abwahl des Führungsduos Andreas Köhler/Ulrich Weigeldt tatsächlich eine Mehrheit finden wird. Mindestens 40 Vertreterstimmen wären hierfür nötig. Während Köhler relativ sicher im Sattel sitzen dürfte, sieht es für Weigeldt eng aus. Er erhielt schon 2004 bei seiner Wahl zum Zweiten Vorsitzenden lediglich 26 der Delegierten-Stimmen. Weigeldt, der zuvor Chef des Hausärzteverbandes war, wird seitens der Fachärtzteschaft vorgeworfen, sich zu sehr um die Interessen der Hausärzte zu bemühen. Ein Knackpunkt ist, wer künftig die Arzthonorare verteilt. Bislang ist dies Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Doch nach der jüngsten Gesundheitsreform können auch die hausärztlichen Verbände Versorgungsverträge mit den Kassen schließen – oder das Recht an die KV delegieren. Die KVen fürchten nun um ihr Vertragsmonopol, wenn die Hausärzte auf ihre neuen Rechte pochen. Aber auch hinsichtlich der Umsetzung der geplanten Honorarreform der Ärzte, die nach dem Willen des Gesetzgebers bis 2009 stehen soll, wird Weigeldt vorgehalten, zu sehr die Hausarztinteressen im Blick zu haben. Manch einer fürchtet, dass die Hausärzte Mehrforderungen stellen, die zu Lasten der Fachärzte gehen..

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