Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen steigt

BERLIN (ks). In Deutschland werden immer mehr Kinder und Jugendliche aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt: Im Jahr 2000 waren es 9500 Personen im Alter von zehn bis unter 20 Jahren, die mit der Diagnose "akute Alkoholintoxikation" in einer Klinik verweilen mussten – 2005 waren es mit 19.400 bereits mehr als doppelt so viele (+ 104%).

Alkoholrausch endet immer öfter im Krankenhaus

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, fanden sich unter den jungen Menschen, die wegen einer Alkoholvergiftung stationär behandelt wurden fast 3500 Patienten, die erst zwischen zehn und 15 Jahren alt waren. In dieser Altergruppe war ein Anstieg von 57% gegenüber 2000 zu verzeichnen. Von den jungen Patienten waren rund 62% männlich und 38% weiblich. Diese Verteilung hat sich seit 2000 kaum verändert. Ein Blick auf die einzelnen Altersklassen zeigt aber eine Verschiebung bei den Mädchen: Während sich der Anteil bei den 15- bis unter 20-Jährigen von 2000 bis 2005 lediglich von 34% auf 35% erhöhte, stieg er bei den zehn- bis unter 15-Jährigen von 44% auf 48% an.

Maria Eichhorn, Drogenbeauftragte der Unionsfraktion, sprach von besorgniserregenden Zahlen. Deshalb seien Maßnahmen nötig, "die dem übermäßigen Alkoholkonsum den Kampf ansagen". Vorbildlich sei, dass sich in einigen Landkreisen Jugendämter und Polizei zum Ziel gesetzt haben, durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gastronomie Flatrate-Parties aus dem öffentlichen Raum zu verbannen. Eichhorn begrüßte auch das Vorhaben der EU, Werbung für Alkohol generell einzuschränken. In die richtige Richtung gehe zudem der Vorschlag, Alkohol erst an Volljährige abzugeben. .

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