Wahltarife: Versicherte zögern

BERLIN (ks). Viele gesetzlich Krankenversicherte stehen den neuen Wahltarifen ihrer Kassen aufgeschlossen gegenüber – viele zeigen sich aber noch abwartend. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage unter 1500 Bundesbürgern ab 16 Jahren, die das Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics durchgeführt hat.

Umfrage: Bürger sind interessiert, wollen aber noch warten

Der Studie zufolge zeigen die GKV-Versicherten das größte Interesse für ein "Prämienmodell", das nachgewiesenes gesundheitsbewusstes Verhalten noch stärker als bisher bonifizieren soll; 58 Prozent der gesetzlich Versicherten sind hierfür aufgeschlossen. Jeder Dritte kann sich für Tarife mit Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit erwärmen. Für ein Fünftel der GKV-Versicherten kommt ein Selbstbehalttarif in Betracht. Ein spezifischer "Naturheilmitteltarif" für ansonsten nicht erstattungsfähige Naturheilbehandlungen interessiert ein Viertel. Wie sich dieses Interesse in entsprechenden Abschlüssen niederschlagen wird, ist allerdings noch offen. Derzeit plant erst ein kleinerer Teil der Versicherten den konkreten Abschluss eines Vertrages über einen Wahltarif. Eine mögliche Hürde könnte die übliche dreijährige Bindungsfrist an die Krankenkasse darstellen, hieß es bei psychonomics.

Auch privat Versicherte haben mit der jüngsten Gesundheitsreform eine neue Option bekommen: Ab Anfang 2009 müssen die Privaten einen Basistarif anbieten. Einen Wechsel in diesen Tarif schließen aus heutiger Sicht 32 Prozent der PKV-Versicherten nicht aus. Konkrete Erwägungen stellen aktuell allerdings nur 12 Prozent an. Über die Hälfte (54 Prozent) der potenziellen Tarifwechsler wollen ihrer bisherigen Versicherungsgesellschaft dabei treu bleiben, jeder zehnte PKV-Versicherte kann sich aber auch die Verknüpfung des Tarifwechsels mit einem Versicherungswechsel vorstellen..

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