Treppenlauf fürs Herz

BERLIN (ks). Für die Auftaktveranstaltung der Aktionswoche "Check Deine Werte!" hatte sich die ABDA einen besonderen Ort ausgesucht: Das alte E-Werk in der Nachbarschaft des Bundesrates und des Berliner Abgeordnetenhauses. Auf der Dachterrasse des frisch sanierten Gebäudes begrüßten ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf, Gesundheitsstaatssekretärin Marion Caspers-Merk und Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann am 13. Juni die geladenen Journalisten. Während diese den Aufzug vorzogen, machten sich unten am Gebäude rund 40 Studentinnen und Studenten für einen Treppen-Wettlauf bereit.

Auftaktveranstaltung zu den Tagen der Herzgesundheit über den Dächern Berlins

Wer gekommen war, um sich über den diesjährigen Tag der Apotheke und die sich anschließenden Tage der Herzgesundheit zu informieren, wurde mit einem weiten Blick über die Stadt belohnt. Im stilvollen Ambiente erläuterte Wolf die jüngste Präventionsaktion der Apotheker: Vor allem junge Männer sollen angesprochen werden – denn sie gingen "häufig sorglos mit ihrer Gesundheit um" und landen erst beim Arzt, wenn dieser nur noch "Reparaturmaßnahmen" anwenden kann. Der ABDA-Präsident betonte die Vorteile der Apotheke für derartige Aktionen: Sie ist dicht am Bürger, ohne Hemmschwelle und Wartezimmer. Darum plant die ABDA bereits zwei weitere Aktionswochen: Im Oktober gibt es den Hausapotheken-Check, im November steht Diabetes bei jungen Menschen im Mittelpunkt. Das gefällt auch Caspers-Merk, die einen Karton voller Schrittzähler mitgebracht hat. Das Gesundheitsministerium unterstützt gerne Präventionsaktivitäten, die im Alltag der Menschen ansetzen, erklärt die Staatssekretärin. Für Apotheken sieht sie in diesem Bereich eine gute Zukunft: "Sie sollten sich als Präventions- und Gesundheitsstützpunkt einen Namen machen", so Caspers-Merk. Nicht zuletzt warb Frank Busemann, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1996, für einen achtsamen Umgang mit dem Körper. Besser jetzt schon agieren, als später nur noch reagieren zu können, erklärte der bekennende Hypochonder, der – anders als die meisten seiner Alters- und Geschlechtsgenossen – regelmäßig den Arzt aufsucht.

Diskussionslaune kam nach den Statements nicht auf. Dafür wurden den Journalisten, die in recht übersichtlicher Anzahl erschienen waren, Häppchen gereicht und der Treppenlauf der Studenten konnte beginnen. Bevor diese sich aufmachten, die rund 180 Stufen bis zur Dachterrasse zu erklimmen, hatten sie sich von Berliner Apothekern ihre "Werte checken" lassen. Den Anfang machte Busemann mit einer Minute und zwölf Sekunden. Die meisten männlichen Studenten waren allerdings flotter – angespornt von einem Gewinn über 250 Euro. Die Frauen brauchten im Schnitt 15 Sekunden länger. Sie alle waren sichtlich mit Spaß und Ehrgeiz bei der Sache. Am Ende gab es einen Sieger und eine Siegerin, die sich über das Geld und ein paar Laufschuhe freuten. Außer den Veranstaltern und der ausharrenden Fachpresse war zu diesem Zeitpunkt allerdings niemand mehr zugegen..

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