Zuzahlungen sinken, Rabatte steigen

BERLIN (ks). Im 1. Quartal 2007 lagen die Bruttoausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel bei 7,03 Mrd. Euro. Dieser Betrag verringerte sich durch die Patientenzuzahlungen und die Rabatte der Apotheker und Arzneimittelhersteller auf 6,01 Mrd. Euro. Während die Zuzahlungen im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich zurückgingen, erhöhten sich die Rabattzahlungen in diesem Zeitraum entsprechend.

GAmSi-Daten zum ersten Quartal 2007 liegen vor

Nach den Daten der aktuellen GKV-Arzneimittel-Schnellinformation (GAmSi) leisteten die Patienten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres rund 19 Prozent weniger Zuzahlungen als im 1. Quartal 2006. Der Zahlbetrag sank von 578,7 Mio. Euro auf 484,6 Mio. Euro. Grund hierfür ist insbesondere, dass nach Inkrafttreten des Arznei-Spargesetzes AVWG im vergangenen Frühjahr die Anzahl preisgünstiger und zuzahlungsfrei erhältlicher Arzneimittel beständig stieg. Was den Kassen seitens der Patienten verloren ging, holten sie bei Apotheken und Herstellern jedoch wieder rein: Während diese im 1. Quartal 2006 noch 435,5 Mio. Euro Rabatt an die GKV zahlten, waren es im vergangenen Quartal bereits 535,3 Mio. Euro.

Spitzenreiter bei den Ausgaben war die Kassenärztliche Vereinigung Berlin. Hier kostete eine Verordnung pro Kopf durchschnittlich 121 Euro. Besonders günstig war die Arzneimittelversorgung hingegen in Schleswig-Holstein – hier lagen die Pro-Kopf-Ausgaben bei lediglich rund 87 Euro. Im Bundesdurchschnitt erhielt im ersten Quartal 2007 jeder GKV-Versicherte Arzneimittel im Wert von 100 Euro verordnet. Dabei schlug eine Generikaverordnung bundesweit mit durchschnittlich 23,62 Euro zu Buche, ein Festbetragsarzneimittel kostete im Schnitt 24,03 Euro, ein Import-Arzneimittel 114,04 Euro, ein Analogarzneimittel 95,35 Euro und ein Spezialpräparat 350,23 Euro.

Mehr Generika, weniger Me-Toos

Die Generikaquote im generikafähigen Markt stieg gegenüber den ersten drei Monaten 2006 von 76,8 Prozent auf 79 Prozent. Im Osten liegt die Quote mit 81,6 Prozent sogar noch höher. Me-Too-Verordnungen betrafen der GAmSi zufolge 5,8 Prozent der Verordnungen (West: 5,5 Prozent, Ost: 7,3 Prozent). Ihr Umsatzanteil lag bei 13,6 Prozent (West: 13,3 Prozent, Ost: 14,8 Prozent). Damit ging sowohl die Verordnungsmenge als auch der Umsatzanteil der Analoga leicht zurück (1. Quartal 2006: 6,6 bzw. 14,4 Prozent)..

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