Bayer hat Potenzial

b Analysen (23. Kalenderwoche)

Die Börsenanalysten der Société Générale bewerten den Anteilschein von EADS unverändert mit "sell". Der Luft- und Raumfahrtkonzern hat den Ausblick für das Jahr 2007 bestätigt und kalkuliert weiterhin mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich und einem EBIT auf Vorjahresniveau. Die Gesamtjahresprognosen von EADS basieren auf der Annahme, dass Airbus im laufenden Jahr einen weiteren deutlichen Verlust ausweisen wird. Unternehmensangaben zufolge dürften hierbei unter anderem Aufwendungen für das Umstrukturierungsprogramm, weitere Kosten für den A380 und höhere Ausgaben im Bereich Forschung & Entwicklung zum Tragen kommen. Es ist bereits von einigen Seiten, wie von Dubai International Capital und der russischen Bank VTB, Interesse am Erwerb oder an der Ausweitung einer Beteiligung an EADS bekundet worden. Dies wird nach Ansicht der Analysten jedoch nicht dazu beitragen, die fundamentalen Hindernisse, denen sich Airbus gegenüber sieht, zu überwinden. Die Probleme bei EADS sind weit gefächert. Entsprechend gehen die Experten davon aus, dass das Management die bis 2010 anvisierten Kosteneinsparungen von jährlich 2,1 Mrd. Euro nur mit Schwierigkeiten realisieren kann. Die Analysten rechnen für die Jahre 2007 und 2008 mit einem EPS von 0,10 Euro respektive 1,52 Euro, somit lässt sich ein 2008-KGV von 15,5 ermitteln. Das Kursziel der Aktie liegt auf Sicht von zwölf Monaten bei 18 Euro. Daher stufen die Analysten der Société Générale die EADS-Aktie weiterhin mit "sell" ein.

Bayer übergewichten

Die Aktienanalysten von J.P. Morgan Securities stufen das Wertpapier des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer im Rahmen ihrer Ersteinschätzung mit "overweight" ein. Nach Ansicht der Analysten bietet die Pharma-Sparte von Bayer den größten Wert innerhalb der Europäischen Pharmabranche. Die Sparte des Unternehmens verfügt über solide Kernprodukte und ist im Hinblick auf Patentverluste nur begrenzt anfällig. Zahlreiche Produkte aus der Pipeline bieten darüber hinaus beträchtliches Potenzial. Die Aktie von Bayer wird derzeit bei einem 2008-KGV von 12,9 gehandelt, während der Durchschnitt der Europäischen Chemie-Werte bei 15,1 und jener der Pharma-Werte bei 14,3 liegt. In den Jahren 2007 bis 2009 wird Bayer nach Berechnung der Analysten den Gewinn um jährlich durchschnittlich 11% steigern können, während man für die Wettbewerber lediglich mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 6,3% rechnet. Weitere positive Faktoren sind der Cashflow von Bayer sowie die anvisierten Kosteneinsparungen, die bis zum Jahr 2009 bei über 1,2 Mrd. Euro liegen dürften. Für das laufende Geschäftsjahr 2007 erwarten die Analysten ein EPS von 3,82 Euro, für 2008 lautet die EPS-Prognose auf 4,23 Euro. Das Kursziel sehen die Experten bei 63 Euro. Vor diesem Hintergrund bewerten die Analysten von J.P. Morgan Securities die Bayer-Aktie mit "overweight".

HVB: Deutsche Post "hold"

Die Analysten der HypoVereinsbank vergeben für die Aktie der Deutschen Post weiterhin das Rating "hold". Die EU-weite Liberalisierung des Postmarktes wird möglicherweise auf 2011 verschoben. Pressemitteilungen zufolge wird der Postmarkt infolge des Widerstands aus einigen Mitgliedstaaten voraussichtlich nicht bereits im Jahr 2009 geöffnet. Trotz der Lobby-Arbeit während der deutschen EU-Präsidentschaft scheint nun der Zeithorizont 2011 zur Debatte zu stehen. In Deutschland, wo die Öffnung des Postmarktes für 2008 angesetzt ist, läuft das aktuelle Postgesetz zum Jahresende 2007 aus. Entsprechend ist ein neuer regulatorischer Rahmen erforderlich. Die Analysten halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Kernpunkte eines neuen Gesetzes noch vor der parlamentarischen Sommerpause erörtert werden. Es dürfte bis zum Spätherbst dauern, bis man sich auf einen abschließenden Gesetzesrahmen einigen wird. Mit der potenziellen Verzögerung bei der Liberalisierung des Postmarktes kann die deutsche Regierung möglicherweise Maßnahmen ergreifen, um das Monopol der Deutschen Post zu bewahren. Entsprechend kann die Briefsparte des Unternehmens den Status Quo eines Gewinns von zwei Mrd. Euro für einen längeren Zeitraum aufrechterhalten, als die Analysten bisher angenommen haben. Man sieht das Kursziel der Aktie nach wie vor bei 24 Euro. Vor diesem Hintergrund bewerten die Analysten der HypoVereinsbank den Anteilschein der Deutschen Post unverändert mit "hold".

Merck "akkumulieren"

Die Analysten von Independent Research raten unverändert zum Akkumulieren der Merck-Aktie. Wie erwartet wird das Pharmaunternehmen in den DAX aufgenommen. Dafür steigt Altana in den MDAX ab. Die Änderung wird am 18. Juni vollzogen. Auch wenn nach Meinung der Analysten bereits aktiv gemanagte Fonds mit entsprechenden Umschichtungen begonnen haben, erwarten sie in den nächsten Tagen bei hohen Umsätzen anziehende Kurse bei Merck. Mittelfristig gehen sie von einer Internationalisierung bei Mercks Aktionärsstruktur aus. Auf dem ASCO-Meeting hat Merck gestern neue klinische Daten zur Wirksamkeit von Erbitux präsentiert. Diese sind sehr gut ausgefallen und dadurch ist nach Meinung der Analysten die Zulassungswahrscheinlichkeit des Mittels gestiegen. Des Weiteren haben die Analysten ihre Erwartung für die Spitzenumsätze von 1,00 bis 1,25 Mrd. Euro auf 1,25 bis 1,50 Mrd. Euro angehoben. Die Analysten von Independent Research bekräftigen ihr "akkumulieren"-Rating für die Merck-Aktie und sehen das Kursziel weiterhin bei 108 Euro..

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