Lafarge setzt auf Zement

(lk). Die europäischen Aktienmärkte kamen zu Beginn der vergangenen Woche kaum von der Stelle. Zumindest am Pfingstmontag war dies auch nicht weiter verwunderlich. Mit der deutschen und der britischen Börse blieben unter anderem zwei der wichtigsten Finanzmärkte in Europa feiertagsbedingt geschlossen. Zudem fehlte die Unterstützung aus den USA, wo die Wall Street ebenfalls nicht ihre Pforten öffnete.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (22. Kalenderwoche)

Bewegung kam erst zur Wochenmitte in den Markt, als der durch eine deutliche Erhöhung der Steuer auf Aktienkäufe in China ausgelöste Kursrutsch auch hierzulande seine Spuren hinterließ. Allerdings wurden die zwischenzeitlich deutlichen Verluste im Handelsverlauf wieder begrenzt, was nicht zuletzt an der amerikanischen Wall Street lag, die nicht so drastisch auf die Abgaben aus dem Reich der Mitte reagierte. Der Frust über die Kursverluste war am Donnerstag aber bereits passé. Angetrieben von positiven Vorgaben aus den USA und guten Unternehmensnachrichten, nahm der Euro Stoxx 50 wieder Kurs auf die Marke von 4600 Zählern. Bis Donnerstagabend stieg der Index aber zunächst nur auf 4512 Punkte, notierte damit aber immer noch deutliche 1,1% über dem Schlusskurs der Vorwoche.

Keine Freudensprünge machten die Anleger in Bezug auf die Ankündigung des französischen Baustoffkonzerns Lafarge , weitere Investitionen tätigen zu wollen, dies geht jedenfalls aus der Kursentwicklung der Aktie in der vergangenen Woche hervor. Dies mag daran liegen, dass sich die Verantwortlichen nicht zu detaillierten Aussagen über die Ziele der Investitionen hinreißen ließen. Konzernchef Bruno Lafont ließ lediglich durchblicken, dass man auf Kostenabbau und eine schlankere Konzernstruktur achten wolle. Zudem will das Unternehmen vornehmlich in seine Zement-Sparte, in wachstumsstarke Länder und in die Entwicklung von Innovationen investieren.

Gute Geschäftszahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr präsentierte das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone in der vergangenen Woche. Demnach konnte der Konzern seinen Verlust deutlich verringern. Zudem gibt es Hoffnung, dass die Briten im laufenden Jahr einen operativen Gewinn einfahren können.

Große Aufmerksamkeit zog in der zurückliegenden Woche der spanische Versorger Iberdrola auf sich. Der belgische Investor und Suez-Großaktionär Albert Frere hat über zwei Holdinggesellschaften eine Beteiligung von mehr als 5% an dem spanischen Versorger aufgebaut. Zudem kamen Spekulationen auf, nach denen der Baukonzern Actividades de Construccion y Servicios seine Anteile an Union Fenosa an E.ON verkaufen könnte, um dann zusammen mit der spanischen Sparkassenkette La Caixa und Suez Iberdrola zu übernehmen.

Freuen konnten sich die Anleger auch über die Nachrichten, die der französische Automobilhersteller Renault in der letzten Woche verkündete. Wie die Zeitung "LeEcho" berichtete, hat der Konzern seine Produktion im Ausland im ersten Quartal um 16% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Dadurch ist Renault in der Lage, seine Produktionskosten deutlich zu senken.

Wie Vertreter der niederländischen Großbank ABN Amro verkündeten, wird ein Ausschuss die beiden Übernahmeangebote des britischen Konkurrenten Barclays und des Konsortiums um die Royal Bank of Scotland genau prüfen. Außerdem meldete die britische "Times", dass Anteilseigner von Barclays eine mögliche Anhebung des Barclays-Angebots für ABN Amro blockieren wollen.

Wieder einmal im Blickpunkt des Geschehens stand der geplante Verkauf der Anteile des italienischen Staates an der Fluggesellschaft Alitalia. Wie die größte italienische Airline Air One nun mitteilte, will sie ihre Anteile an Alitalia nicht verkaufen, sollte ein großer Konkurrent aus dem Ausland als Käufer auftreten. Neben Air One bemüht sich auch Aeroflot um Alitalia. Allerdings werden Air One die besseren Chancen eingeräumt..

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