Mehr Generika in Kliniken

BERLIN (ks). Nicht nur in der ambulanten Versorgung nehmen Generika einen hohen Stellenwert ein – auch in den Krankenhäusern setzt man zunehmend auf den Preisvorteil generischer Arzneimittel. Darauf verwies vergangene Woche der Branchenverband Pro Generika. Er berief sich dabei auf aktuelle Zahlen des Marktforschungsinstituts IMS Health. Danach legte der Generikaverbrauch in den Kliniken von April 2006 bis März 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,1% zu.

Generikaverbrauch in einem Jahr um 9% gestiegen

Generika weisen damit in der Arzneimittelversorgung der Krankenhäuser die größte Steigerungsrate auf. Der Verbrauch der patentgeschützten Medikamente wuchs im gleichen Zeitraum nur um 0,4%. Patentfreie Erstanbieterprodukte wurden bei Krankenhauspatienten sogar um 4,1% weniger eingesetzt. Dieser Trend ist Pro Generika zufolge vor allem durch den verstärkten Kostendruck zu erklären, dem die Krankenhäuser seit Einführung der Fallpauschalen ausgesetzt sind. Hinzu komme, dass das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz im letzten Jahr Naturalrabatte auch für Krankenhäuser verboten hat. Dies schaffe einen zusätzlichen Anreiz für den kostenbewussten Einsatz von Arzneimitteln in Kliniken.

Die Entwicklung habe auch positive Auswirkungen auf die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärzte und Apotheken. Denn in der Vergangenheit waren Patienten bei ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus oft auf die teureren patentfreien Erstanbieterpräparate eingestellt. Wenn sie vom niedergelassenen Arzt auf ein Generikum umgestellt wurden, führte dies immer wieder zu Verunsicherung und Erklärungsbedarf. Dieser werde jetzt deutlich geringer, so Pro Generika..

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