BNP Paribas überrascht

(lk). Den europäischen Börsen ist in der vergangenen Woche etwas die Luft ausgegangen. Bis Donnerstagabend ging es für den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 um 1,2% auf 4391 Zähler nach unten. Trotz der Verluste zeigten sich die Börsianer nicht allzu sehr enttäuscht über die Performance der Indizes. Vielmehr hatten sie nach dem jüngsten Anstieg damit gerechnet, dass es zu Gewinnmitnahmen kommt. "Verschnaufen und neue Kräfte sammeln, so lautet jetzt die Devise", gab sich ein Händler optimistisch, dass die Finanzmärkte bald wieder zu neuen Höhen aufbrechen.

b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (19. Kalenderwoche)

Angesichts zahlreicher guter Quartalszahlen scheint auch kein Zweifel daran zu bestehen, dass die Indizes genau dies in die Tat umsetzen werden. Auch aus konjunktureller Sicht und von Seiten der Notenbanken in den USA und Europa sind keine Störfeuer zu erwarten. Sowohl die Fed als auch die EZB ließen die Leitzinssätze unangetastet und auch die amerikanischen Konjunkturdaten zeigten sich von ihrer besten Seite. So stiegen sowohl die Vorräte Rohöl als auch die Benzin- und Destillate-Bestände. Alles in allem gute Voraussetzungen, um den Höhenflug an Europas Börsen bald wieder fortzusetzen.

Neuigkeiten gibt es im Übernahmekampf um die niederländische Großbank ABN Amro. Demnach will das britische Kreditinstitut Royal Bank of Scotland (RBS) rund 38,40 Euro je ABN-Aktie bieten und damit den anderen Interessenten Barclays ausstechen. Allerdings hat dieses Angebot nur Bestand, wenn RBS auch den Zuschlag für die ABN Amro-Tochter LaSalle erhält. Das Konsortium um die Royal Bank of Scotland ist bereit, hierfür 24,5 Mrd. Euro zu zahlen, rund 3,5 Mrd. mehr als die Bank of America, die im Rahmen des Barclays-Angebots als Bieter für LaSalle auftritt. Trotz des Preisunterschieds ist das Angebot der RBS nach Einschätzung von Analysten aufgrund diverser Unsicherheiten aber nicht unbedingt besser als das der Bank of America.

Der französische Telekommunikationskonzern Bouygues will offenbar seine Mobilfunksparte abspalten. Dementsprechende Gerüchte machten in der vergangenen Woche die Runde auf dem Börsenparkett. Außerdem im Mittelpunkt: Die enge persönliche Beziehung zwischen dem Vorstandschef des Unternehmens und dem künftigen französischen Staatsoberhaupt Nicolas Sarkozy. Am Markt wird nun darüber spekuliert, ob und wie sich dies auf das Unternehmen auswirken könnte.

Mehr Fluggäste als im Vorjahresmonat hat die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM im April dieses Jahres befördert. Demnach wurden mit 6,3 Millionen Passagieren 1,8% mehr Gäste befördert. Allerdings sank die Auslastung um 0,8 Prozentpunkte auf 82,3%.

Der italienische Telekommunikationskonzern Telecom Italia hat Geschäftszahlen zum ersten Quartal präsentiert und damit die Erwartungen der Analysten deutlich schlagen können. Während der Umsatz den Prognosen entsprach, zog der Überschuss stark an. Lediglich das EBITDA blieb hinter den Erwartungen zurück.

Die Aktien des britischen Finanzdaten- und Nachrichten-Konzerns Reuters profitierten von der Meldung, dass eine Aktionärsgruppe sich nicht gegen eine Übernahme durch den amerikanischen Konkurrenten Thomson stellen wird. Für einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen spricht, dass innerhalb von drei Jahren Kostensenkungen und Synergien von insgesamt über 500 Mio. Dollar möglich wären.

Sehr gute Quartalszahlen präsentierte die französische Großbank BNP Paribas Sämtliche Sparten des Kreditinstituts entwickelten sich positiv, womit die Erwartungen der Analysten deutlich geschlagen wurden. Insgesamt stieg das Nettoergebnis um satte 25%. Positiv zu erwähnen ist, dass auch das Ergebnis des italienischen Tochterunternehmens positiv ausfiel. Einzig das US-Geschäft blieb hinter den Erwartungen zurück..

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