Allianz schafft solide Basis

(lk). Gewinnmitnahmen sowie aufkommende Gerüchte über eine Mobilmachung gegen den Iran sorgten dafür, dass der Deutsche Aktienindex in der vergangenen Woche wieder unter die Marke von 7500 Punkten rutschte. Bis Donnerstagabend verlor er 1,3% auf 7415 Zähler. Selbst zahlreiche gute Quartalsergebnisse deutscher Unternehmen konnten die Verluste nicht verhindern. "Die sinkenden Kurse sind kein Problem", beruhigte ein Händler die Anleger. "Nach dem starken Anstieg der letzten Monate ist es nur logisch, dass Gewinne mitgenommen werden."

b DAX-Kurzbericht (19. Kalenderwoche)

Seit Jahresbeginn hat der Leitindex immerhin fast 14% gewonnen. Trotz der Verluste haben die Anleger ihren Optimismus noch nicht verloren. Neben den starken Quartalszahlen deutet auch der gesunkene Ölpreis darauf hin, dass mit einem weiteren Anziehen an der Börse zu rechnen ist. In den USA waren die Vorräte an Rohöl in der vergangenen Woche gestiegen und auch die Benzin- und Destillate-Bestände hatten zugelegt. Zudem wollten die Händler den Phantasien über die Mobilmachung nicht allzu viel Glauben schenken. Nichts Neues gab es von der Zinsfront. Sowohl die amerikanische Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank beließen die Leitzinssätze unverändert.

Das Bonner Telekommunikationsunternehmen Deutsche Telekom legt es auf einen heftigen Konflikt mit seinen Arbeitnehmern an. Dies ist zumindest die Ansicht der Gewerkschaft ver.di, die dem Konzern unter anderem vorwirft, Mitarbeiter vom Arbeitskampf fernzuhalten und sie sogar zu bedrohen. Im Gegensatz zu früheren Auseinandersetzungen scheinen die Fronten sehr stark verhärtet. Demnach ist ver.di diesmal auch nicht bereit, der Telekom mit Notfallvereinbarungen für besonders wichtige Projekte entgegenzukommen. Den Vorwurf der Bedrohung der eigenen Mitarbeiter weist die Telekom allerdings deutlich zurück. Ihr geht es nicht darum, jemanden einzuschüchtern, sondern die Arbeitnehmer über rechtliche Rahmenbedingungen zu informieren. Außerdem will das Unternehmen die Angestellten über die Notwendigkeit von T-Service aufklären. Unterdessen prüft die Telekom auch die Rechtmäßigkeit des Streiks und behält sich Schadenersatzforderungen gegen ver.di vor.

Deutliche Kursgewinne verbuchten in der letzten Woche die Aktien des Pharmakonzerns Altana Händler sprachen von technisch bedingten Käufen. In der Woche zuvor waren zahlreiche Investoren unter anderem aus steuerlichen Gründen wegen der hohen Sonderdividende ausgestiegen und füllten ihre Positionen nun wieder auf.

Das größte Kreditinstitut Deutschlands, die Deutsche Bank , hat sehr gute Quartalszahlen publik gemacht. Demnach kletterten die Erträge in den ersten drei Monaten des Jahres 2007 um mehr als 20% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 9,6 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern wurde sogar um 22% auf 3,2 Mrd. Euro verbessert. Das Ergebnis je Aktie stieg von 3,11 auf 4,28 Euro.

Einen Ergebnisanstieg präsentierte auch der Versicherungskonzern Allianz So kletterte der operative Gewinn im ersten Quartal von 2,68 auf 2,87 Mrd. Euro. Das Vorsteuerergebnis wurde von 3,03 Mrd. Euro auf 4,56 Mrd. Euro verbessert. Im Schaden-Unfallsegment verringerte sich das operative Ergebnis aufgrund der Schadenbelastungen aus dem Sturm Kyrill in Höhe von 340 Mio. Euro um 119 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresquartal auf knapp 1,3 Mrd. Euro. Alle übrigen Segmente konnten ihr operatives Ergebnis verbessern. Auf das Gesamtjahr gesehen geben sich die Konzernverantwortlichen ebenfalls optimistisch. Zwar ist es nach Ansicht von Vorstandsmitglied Helmut Perlet falsch, das Ergebnis der ersten drei Monate auf das Gesamtjahr hochzurechnen, allerdings sei eine solide Basis gelegt worden, um die angestrebten Ziele für 2007 zu erreichen.

Der gesteigerte Stromabsatz hat beim deutschen Versorger E.on zu einem deutlichen Ergebnisanstieg geführt. So lag das EBIT im ersten Quartal um 0,59 Mrd. Euro höher als im Vorjahreszeitraum bei 3,32 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss verbesserte sich von 2,05 Mrd. Euro auf 3,07 Mrd. Euro, während der Überschuss auf bereinigter Basis von 1,48 Mrd. Euro auf 1,97 Mrd. Euro zulegen konnte. E.on geht davon aus, das hohe Niveau des vergangenen Geschäftsjahres in diesem Jahr noch übertreffen zu können..

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