VW rollt davon

(lk). Die Sonne und die Börsianer strahlten in der vergangenen Woche wieder einmal um die Wette. Genauso wie beim Hoch aus meteorologischer Sicht scheint auch beim Börsenhoch ein Ende derzeit nicht in Sicht. Bis Donnerstagabend konnte der DAX wieder einmal zulegen und gewann gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag der Vorwoche 1,3% auf 7476 Punkte.
b DAX-Kurzbericht (18. Kalenderwoche)

"Derzeit stimmt einfach alles", kommentierte ein Händler kurz aber treffend die gegenwärtige Situation auf dem Frankfurter Börsenparkett. Störfeuer gibt es weder von der konjunkturellen noch von der Unternehmensseite. Fast alle im DAX vertretenen Unternehmen, die in den letzten Tagen ihre Quartalszahlen präsentierten, überzeugten mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen. Auch die Konjunkturdaten aus den USA bereiten keine Kopfschmerzen. So fiel beispielsweise der Auftragseingang der Industrie im März besser aus als erwartet. Auch für die kommenden Tage sind keine größeren Störfeuer in Sicht, so dass der DAX seine gute Performance fortsetzen sollte, vorbehaltlich der Tatsache, dass er nicht von extrem negativen Nachrichten beeinflusst wird.

Nach der Ankündigung des Börsenbetreibers Deutsche Börse AG, die amerikanische Optionsbörse International Security Exchange übernehmen zu wollen, wurden die Aktien der Deutschen Börse am vergangenen Montag teilweise vom Handel ausgesetzt. Nach Ansicht von Experten ist das Übernahmeangebot sehr hoch. Offenbar will der Börsenbetreiber vermeiden, dass es zu einem regelrechten Bieterstreit kommt.

Einen deutlichen Ergebnisanstieg verbuchte der Wolfsburger Automobilkonzern VW im ersten Quartal des Geschäftsjahres. Demnach kletterte der operative Gewinn von 599 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 1,09 Mrd. Euro. Das Vorsteuerergebnis aus fortgeführten Aktivitäten stieg von 412 Mio. Euro auf 1,07 Mrd. Euro. Auch der Umsatz konnte zulegen. Er wuchs von 25,23 auf 26,64 Mrd. Euro. Nach Ansicht der Analysten sind gestiegene Auslieferungen sowie erfolgreich durchgeführte Effizienzsteigerungsmaßnahmen für die guten Zahlen verantwortlich.

Ebenfalls gute Zahlen, wenn auch nur vorläufige, präsentierte der Versicherungskonzern Allianz Demnach stieg das operative Ergebnis nach vorläufigen Zahlen in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres um etwas mehr als 7% Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. In den Daten bereits enthalten sind Schadenbelastungen aus dem Sturm Kyrill in Höhe von 340 Mio. Euro. 2 Mrd. Euro Gewinn resultieren unmittelbar aus Kapitalanlagen und somit aus der guten Entwicklung der Kapitalmärkte in den ersten Monaten des laufenden Jahres. Verwendet werden die Erlöse für die Finanzierung der AGF-Transaktion. Die endgültigen Zahlen wird die Allianz am 8. Mai veröffentlichen.

Besser als erwartet sind die Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007 beim Automobilzulieferer Continental ausgefallen. So stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9,8% auf 3,96 Mrd. Euro. Das EBIT kletterte sogar um 24% auf 436,8 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 1,52 auf 1,85 Euro. Angestiegen sind allerdings auch die Netto-Finanzschulden. Sie kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 652,2 Mio. Euro auf 1,32 Mrd. Euro.

Der Maschinenbaukonzern MAN hat sowohl Umsatz als auch Ergebnis im ersten Quartal deutlich verbessern können. So kletterte der Umsatz um 15% auf 3,3 Mrd. Euro, das operative Ergebnis legte sogar um 51% auf 318 Mio. Euro zu. Das Ergebnis je Aktie stieg von 98 Cents auf 1,49 Euro. Der Auftragseingang stieg um 23% auf 3,3 Mrd. Euro. Auch auf das Gesamtjahr gesehen gibt sich MAN optimistisch. Der Konzern rechnet mit einem Umsatzanstieg um 10%, wobei das operative Ergebnis überproportional zum Umsatz steigen soll.

Einen leichten Ergebnisrückgang bei gleichzeitig steigendem Umsatz hat der Münchner Automobilkonzern BMW verkündet. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres belief sich der Umsatz demnach auf 11,95 Mrd. Euro, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von rund 2,8% entspricht. Das Ergebnis vor Steuern sank dagegen von 1,3 Mrd. Euro auf 852 Mio. Euro. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das Ergebnis des letzten Jahres einen Sondererlös aus dem Verkauf der Beteiligung am britischen Triebswerkshersteller Rolls-Royce Group enthielt. Auf das Gesamtjahr gesehen rechnet BMW mit einem Anstieg des operativen Gewinns..

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