Im Frühlings-Höhenflug

(lk). Freundlich tendierten in der vergangenen Woche die europäischen Börsen. Bis Donnerstagabend ging es für den Euro Stoxx 50 um 1% auf 4427 Zähler nach oben. Dabei ließen es die Märkte insbesondere zu Wochenbeginn recht ruhig angehen. Vor dem Maifeiertag, an dem bis auf die britische sämtliche europäischen Börsen geschlossen waren, ließen sich nicht allzu viele Anleger dazu hinreißen, größere Aufträge abzugeben, was lediglich einen mittelmäßigen Umsatz zur Folge hatte.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (18. Kalenderwoche)

Allerdings konnten die Konjunkturdaten in der Eurozone überzeugen. So kletterten sowohl das EU-Verbrauchervertrauen als auch der EU-Geschäftsklimaindex im April auf ein neues Rekordhoch. Aber auch aus den USA gab es aus konjunktureller Sicht wieder gute Nachrichten zu vermelden. So stiegen beispielsweise die Industrieaufträge im März stärker als erwartet und der ISM-Index kletterte auf ein 14-Monatshoch. Ansonsten prägten hauptsächlich Quartalszahlen das Bild der Finanzmärkte. Zahlreiche Unternehmen wussten diesbezüglich zu überzeugen. Viele Experten zweifeln auch nicht daran, dass die Märkte ihren Höhenflug auch in nächster Zeit fortsetzen können.

Presseangaben zufolge plant der britische Telekommunikationskonzern Cable & Wireless seine Aufspaltung. Demnach beabsichtigt die Unternehmensführung offenbar das Geschäft in Großbritannien und die internationalen Aktivitäten getrennt an private Investorengruppen oder ausländische Rivalen in Europa und Indien zu verkaufen.

Positiv äußerten sich die Analysten hinsichtlich des Einstiegs des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefonica beim italienischen Konkurrenten Telecom Italia. Demnach bringt der Zusammenschluss ihrer Ansicht nach bis zu 2 Mrd. Euro Synergien. Insbesondere auf dem brasilianischen Markt, wo beide Unternehmen im Mobilfunkbereich stark positioniert sind, sollte sich ein großer Nutzen aus der Zusammenarbeit ziehen lassen.

Der Kampf um die Übernahme der niederländischen Großbank ABN Amro geht in die nächste Runde. Nun ist auch die Justiz involviert. Wie jetzt bekannt wurde, prüft ein Gericht in Amsterdam, ob ABN ihre Tochterbank LaSalle in den USA ohne Zustimmung der Aktionäre an die Bank of America verkaufen durfte. Eine Entscheidung in dieser Frage wird bereits in den kommenden Tagen erwartet.

Der Vorstandsvorsitzende der britischen Mineralölgesellschaft Lord Brown ist überraschend zurückgetreten. Experten begrüßen diesen Schritt. Ihrer Ansicht nach ist es für den Konzern besser, so früh wie möglich einen Neuanfang zu starten. Konnte der BP-Aktienkurs von dieser Nachricht noch profitieren, wirkte sich die Aussage der venezuelanischen Regierung eher negativ aus. Hugo Chavez hatte angekündigt, dass die Regierung die Kontrolle über vier Erdölprojekte im Orinoco-Gebiet übernehmen will.

Uneinheitlich fielen die Quartalszahlen der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse aus. Während der Gewinn in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres besser ausfiel als erwartet, blieb die Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurück. Er belief sich lediglich auf 10,669 Mrd. Schweizer Franken und lag damit unter den Prognosen.

Besser machte es der französische Baustoffkonzern Lafarge Im ersten Quartal hatte das Unternehmen deutlich mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn stieg von 218 Mio. Euro auf 345 Mio. Euro. Neben den überzeugenden Zahlen sorgten auch die positiven Kommentare der Analysten dafür, dass es für die Aktien des Unternehmens nach oben ging.

Der drittgrößte Pharmakonzern der Welt, Sanofi-Aventis , hat seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres gesteigert und gleichzeitig einen höheren operativen Gewinn erzielt. Nach Ansicht von Analysten dürfte es in den kommenden Monaten allerdings schwierig sein, diese Entwicklung aufrecht zu erhalten, da das Patent für das Schlafmittel "Ambien" am 20. April ausgelaufen ist..

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