Günstige Verordnungen für ältere Patienten

BERLIN (ks). Die pauschale These, dass ältere Patienten höhere Arzneimittelkosten verursachen als jüngere, lässt sich nicht halten. Die höchsten durchschnittlichen Kosten für Medikamente fallen vielmehr bei Patienten im mittleren Alterssegment zwischen 40 und 59 Jahren an. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von Verordnungsdaten durch das Marktforschungsinstitut IMS Health.

40-49-Jährige verursachen die höchsten Arzneimittelkosten

Danach entfielen im Jahr 2006 rund ein Drittel der Verordnungen (34 Prozent) und der Verordnungskosten (35 Prozent) auf Patienten über 70 Jahre. Bei den 50- bis 69-Jährigen war der Anteil verordneter Arzneien zwar fast gleich groß (32 Prozent), der Kostenanteil mit 37 Prozent jedoch etwas höher. Auch die durchschnittlichen Kosten einer Verordnung schwankten je nach Alter erheblich. Während sie bei über 90-Jährigen bei 17,50 Euro (Herstellerabgabepreis) lagen, betrugen sie bei den 40- bis 49-Jährigen im Schnitt 24,77 Euro.

Im Vergleich mit dem Vorjahr machte IMS Health für die Gruppe der 80- bis 89-Jährigen den größten Anstieg an Verordnungen und Verordnungskosten aus (jeweils +6 Prozent). Auch bei den 70- bis 79-Jährigen gab es mit +3 Prozent einen Zuwachs nach Verordnungen – die Kostenentwicklung fiel mit +2 Prozent jedoch niedriger aus. Eine auffällige Entwicklung war bei Patienten zwischen 40 und 49 Jahren auszumachen: Bei ihnen betrug der Kostenanstieg im vergangenen Jahr +6 Prozent, während die Zahl der Verordnungen um 3 Prozent zurückging. Bei den 50- bis 59-Jährigen stiegen die Verordnungen um 1 Prozent, die Kosten um 3 Prozent. Bei den 60- bis 69-Jährigen gingen sowohl die Verordnungen als auch die Kosten um je 4 Prozent zurück.

IMS Health sieht die vergleichsweise höheren Arzneikosten für Patienten im mittleren Alter zumindest teilweise in der Art der Erkrankungen der Betroffenen und den entsprechenden Therapien begründet. So finden sich bei den 40- bis 59-Jährigen unter den nach Verordnungskosten führenden Arzneigruppen teilweise andere als bei den Patienten über 60 Jahren, so z. B. Antidepressiva oder Interferone. Zudem gebe es bei der jüngeren Gruppe vergleichsweise weniger GKV-Versicherte und weniger Verordnungen von Generika..

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