GKV-Beiträge bleiben hoch

BERLIN (ks). Trotz des Konjunkturaufschwungs können GKV-Versicherte nicht auf sinkende Kassenbeiträge hoffen. Die Einnahmen steigen zwar leicht – doch die Lücke zu den ebenfalls steigenden Ausgaben kann dadurch nicht geschlossen werden. Aus Sicht des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach zeigt die Diskrepanz zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und den hohen Beitragssätzen der Krankenkassen, "wie desolat die Lage der Kassen insgesamt ist".

Wirtschaftsaufschwung geht an den Kassen vorbei

Diese Diskrepanz müsse von allen Beteiligten als ein "Alarmzeichen allererster Güte" erkannt werden, sagte Lauterbach in der vergangenen Woche der "Welt Online". Die durch den Rückgang der Arbeitslosenzahlen erzielten Mehreinnahmen bräuchten die Kassen dringend zur Entschuldung. Es sei damit zu rechnen, dass die Sätze bei einer Abkühlung der Konjunktur sofort steigen werden. Lauterbach sieht die Lösung des Problems in einer stärkeren Steuerfinanzierung des Gesundheitswesens. Nur so sei gesichert, dass die Beitragssätze sinken, wenn die Konjunktur anziehe.

Auch bei den Kassen selbst gibt man sich verhalten: "Wir sind zuversichtlich, dass die gute konjunkturelle Entwicklung auch mit zusätzlichen Einnahmen bei den Kassen ankommt", sagte der Sprecher des AOK-Bundesverbandes Udo Barske der "Welt Online". Diese Einnahmen würden helfen, die durch die Mehrwertsteuererhöhung gestiegenen Ausgaben für Arzneimittel und die steigenden Ausgaben für Krankenhausbehandlungen auszugleichen. Eine Sprecherin des Ersatzkassenverbandes VdAK/AEV bestätigte, dass es 2006 zu einem leichten Anstieg der beitragspflichtigen Einnahmen gekommen ist. Dieser Anstieg spiegele allerdings "nicht einmal annähernd die positive wirtschaftliche Entwicklung wider". Der Druck auf die gesetzlichen Krankenkassen sei keinesfalls gemindert..

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