Novartis übertrifft Prognosen

(lk). Übernahmephantasien und Quartalszahlen prägten in der zurückliegenden Woche das Geschehen an den europäischen Finanzmärkten. Allerdings konnten viele Indizes hiervon nicht profitieren. Insbesondere zu Beginn der Woche mussten die Börsen Verluste hinnehmen, nicht zuletzt hervorgerufen durch schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Übersee.

b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (17. Kalenderwoche)

Insbesondere die Zahlen zu den Verkäufen der bestehenden Häuser in den USA als auch der Index des Verbrauchervertrauens blieben unter den Erwartungen. Damit wächst die Unsicherheit unter den Konsumenten weiter an und mit ihr die Sorge um die Wirtschaft. Belastend wirkte sich zunächst auch der Ölpreis aus, der erneut auf hohem Niveau rangierte. Völlig unbeeindruckt vom hohen Ölpreis und starken Euro zeigten sich allerdings die europäischen Unternehmen, wie sich bei einem Blick auf den ifo-Geschäftsklimaindex zeigt. Dieser ist nämlich überraschend deutlich auf 108,6 Punkte gestiegen. Zwar profitierten die Märkte von dieser Mitteilung und konnten am Mittwoch Kursgewinne verbuchen, letzten Endes reichte es aber nicht ganz, um die zu Beginn der vergangenen Woche eingefahrenen Verluste wieder auszugleichen. Der Euro Stoxx 50 verlor bis Mittwochabend knapp 0,3% auf 4404 Punkte.

Das britische Pharmaunternehmen AstraZeneca hat ein Übernahmeangebot für das amerikanische Biotechnologieunternehmen MedImmune abgegeben. Demnach bietet AstraZeneca insgesamt 15,6 Mrd. Dollar für die Amerikaner, bzw. 58 Dollar je Aktie. Die Analysten zeigten sich nicht gänzlich von dem Angebot überzeugt. Ihrer Ansicht nach handelt es sich insbesondere wegen des Produktportfolios von MedImmune um ein eher spekulatives Investment. Kursverluste bei den AstraZeneca-Aktien waren die Folge dieser Aussage.

Besser präsentierte sich dagegen der Schweizer Pharmakonzern Novartis Dieser präsentierte Geschäftszahlen zum ersten Quartal, die über den Erwartungen lagen. Sowohl das Nettoergebnis als auch das operative Ergebnis lagen deutlich über den Prognosen. Der ebenfalls über den Erwartungen liegende Umsatz zeigte zudem, dass die im März nach unten revidierte Umsatzprognose recht konservativ ausgefallen sein dürfte. Ob sich die Erfolgsstory auch im weiteren Verlauf des Jahres fortsetzt bleibt abzuwarten. Wie Marktbeobachter anmerken, bekommen Novartis-Produkte Konkurrenz durch Nachahmermedikamente.

Der französische Lebensmittelhersteller Groupe Danone konnte seinen Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres von 3,534 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum auf 3,673 Mrd. Euro steigern. Dies entspricht einem prozentualen Anstieg von 3,9%. Ohne die Berücksichtigung von Wechselkurseffekten und Konsolidierungen innerhalb der Konzernstruktur lag der Umsatzanstieg sogar bei 10,1%. Obwohl die Rohstoffpreise weiter ansteigen gibt sich die Unternehmensführung auch für das Gesamtjahr optimistisch und geht weiterhin von einer Umsatzsteigerung zwischen 6 und 8% aus.

Gute Zahlen präsentierte auch der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel Demnach hat das Unternehmen im ersten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Außerdem überraschte Akzo mit der Ankündigung, rund 10% der Stammaktien, also 1,6 Milliarden Aktien, zurückzukaufen.

Das Leiden für die verbliebenen Aktionäre des spanischen Bauunternehmens Astroc Mediterraneo hat auch in der vergangenen Woche kein Ende gefunden. Stand der Aktienkurs vor gut zwei Wochen noch bei etwas mehr als 45 Euro, bekommt man das Papier nun schon für deutlich weniger als 20 Euro hinterher geworfen. Grund für den drastischen Kursverfall sind Gerüchte über Bilanzierungsfehler des Unternehmens. Zudem soll eine neue Gesetzgebung in Valencia die Förderung der Bauentwicklung deutlich restriktiver gestalten und Astroc ist stark auf diese Region ausgerichtet..

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.