Continental will wachsen

(lk). Der Deutsche Aktienindex ging am Mittwochabend nahezu unverändert zum Schlusskurs vom Freitag der Vorwoche mit 7343 Punkten aus dem Handel. Zu Wochenbeginn hatte es allerdings noch nicht so ausgesehen, als ob für den Leitindex viel an Punkten zu sammeln wäre, da zunächst die "Bären" das Kommando übernommen und den DAX in die roten Zahlen gedrückt hatten.

b DAX-Kurzbericht (17. Kalenderwoche)

Allerdings schienen die anfänglichen Verluste niemandem etwas auszumachen. Vielmehr war der Eindruck zu gewinnen, die Händler und Aktionäre freuten sich über diese kleine Korrektur. Dass es überhaupt zu Verlusten kam lag nicht zuletzt an den zunächst schwachen Konjunkturdaten aus den USA, die insbesondere am Dienstag etwas Druck auf den deutschen Aktienmarkt ausübten. Der hiesige ifo-Geschäftsklimaindex wusste dagegen zur Wochenmitte zu überzeugen und half dem Leitindex, seine Verluste zu begrenzen. Der ifo-Index stieg von 107,7 Punkten im Vormonat auf 108,6 Zähler, was nach Ansicht des Präsidenten des ifo-Instituts Hans-Werner Sinn auf die florierende Weltwirtschaft zurückzuführen ist. Zu guter Letzt kamen auch noch frohe Konjunkturbotschaften aus den Vereinigten Staaten. Die Daten zum Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter sind im März deutlicher als prognostiziert gestiegen. Für zahlreiche Experten ist nun wieder der Boden bereitet, von dem aus der DAX zu neuen Höhenflügen aufbrechen kann. Einige sprechen bereits von einem DAX-Stand am Jahresende bei 8000 Punkten.

Die Amtszeit von Klaus Kleinfeld als Chef des Industriekonzerns Siemens steht offenbar kurz vor dem Ende. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtete, hat sich Joseph Ackermann, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und Mitglied des Präsidiums des Siemens-Aufsichtsrates, schon auf die Suche nach einem potenziellen Nachfolger für Kleinfeld gemacht. Angeblich sind auch schon erste Gespräche mit einigen externen Kandidaten geführt worden. Damit scheint Kleinfeld doch noch zum Opfer des Schmiergeldskandals zu werden, auch wenn es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass er in irgendeiner Art und Weise in die Affäre involviert ist. Laut Ackermann ist ein sauberer Neuanfang aber nur dann möglich, wenn Kleinfeld seinen Platz frei macht. Als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge Kleinfelds gilt der bisherige Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Wolfgang Reitzle. Es gab aber auch noch weitere Neuigkeiten in Bezug auf Siemens. Demnach hat der Geschäftsbereich Power Generation einen weiteren Auftrag in Zusammenhang mit der Errichtung eines Offshore-Windparks in Großbritannien erhalten. So soll Siemens 30 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 108 Megawatt liefern. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf ca. 270 Mio. Euro.

Der Bonner Telekommunikationskonzern Deutsche Telekom verliert nach Informationen von "Der Spiegel" weiterhin eine große Anzahl seiner Kunden aus dem Festnetzbereich. So sollen allein im ersten Quartal mehr als 600.000 Kunden ihr Vertragsverhältnis mit dem Unternehmen gekündigt haben. Auf das Jahr hochgerechnet würde dies einem Kundenverlust von rund 2,4 Millionen entsprechen, was deutlich über den Schätzungen der Konzernführung liegt. Positiv ist allerdings, dass gleichzeitig ein deutlicher Anstieg beim Abschluss von Breitbandverträgen zu verzeichnen ist. Demnach kann die Telekom ihre Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr trotz der Kundenflucht bestätigen.

Der Automobilzulieferer Continental hat seine Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Wie Konzernchef Manfred Wennemer betonte, rechnet man immer noch mit einem organischen Umsatzplus von 5%. Das operative Konzernergebnis soll sich gegenüber dem Vorjahr ebenfalls verbessern. Das Verhältnis von Forschungs- und Entwicklungsaufwand zum Umsatz soll leicht auf 4,6% ansteigen. Wie Wennemer weiter mitteilte, besteht nach wie vor Interesse an einer Übernahme der Siemenssparte VDO. Zu mehr als der Aussage, dass aus einem Zusammenschluss mit VDO ein Unternehmen mit besten Zukunftsperspektiven im globalen Wettbewerb entstehen würde, ließ sich Wennemer aber nicht hinreißen..

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