Euronext geht an NYSE

(lk). Nahe dem Schlusskurs der Vorwoche notierte der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 am vergangenen Donnerstagabend. Er verlor lediglich 0,3% auf 4180 Zähler. Zunächst belasteten schwache Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten in Form gesunkener Neubauverkäufe die Finanzmärkte auf dem europäischen Kontinent. Auch das schwächer als erwartet ausgefallene Verbrauchertrauen in den USA wirkte sich nicht gerade förderlich auf die Börsen aus.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (13. Kalenderwoche)

Auch die Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter und die Aussagen des amerikanischen Notenbankchefs Bernanke wirkten belastend. Dieser hatte sich dahingehend geäußert, dass die Inflation nach wie vor ein Problem sei. Allerdings stieg beispielsweise das US-Bruttoinlandsprodukt entgegen der Prognosen der Volkswirte im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 2,5% statt der erwarteten 2,2%. Insgesamt zeigten sich die Börsianer mit der Entwicklung der Märkte in der letzten Woche zufrieden. Nach den deutlichen Kursgewinnen der Vorwoche war die Verschnaufpause dringend nötig. Ob die Börsen allerdings lange Zeit haben werden Luft zu holen bleibt abzuwarten. Die nächsten potenziellen Gefahren, die sich steigenden Kursen in den Weg stellen könnten, lauern schon. So kriselte es zuletzt wieder stärker in der Beziehung zwischen dem Iran und den USA. Gerüchte über einen Angriff der Iraner auf amerikanische Schiffe in der Golfregion ließen den Ölpreis zwischenzeitlich stark ansteigen. Und auch die Gefangennahme englischer Soldaten durch iranische Streitkräfte deutet nicht gerade auf eine Entspannung der Situation im Nahen Osten hin.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis wird in der ersten Hälfte 2009 Interferon Beta-1b gegen die neurologische Erkrankung multiple Sklerose unter eigenem Namen auf den Markt bringen. Dies ist das Ergebnis einer Vereinbarung, welche die Schweizer mit der Bayer Schering Pharma AG geschlossen haben. Allerdings benötigt Novartis für die Einführung der eigenen Version noch eine Genehmigung der Zulassungsbehörden.

Fusionsgerüchte rankten sich um die niederländische Großbank ABN Amro Hatte sich bisher lediglich die britische Barclays Bank als potenzieller Käufer zu erkennen gegeben, kommen nun neue Namen hinzu. Neben der Citigroup, die sich letzte Woche als möglicher Käufer ins Spiel brachte, hat nun auch die Royal Bank of Scotland ihr Interesse an einer feindlichen Übernahme bekundet. Dies berichtete das "Handelsblatt" und berief sich dabei auf Finanzkreise. Forderungen nach einer Aufspaltung des Unternehmens hat die ABN allerdings bisher abgelehnt. Lediglich einzelne Sparten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, würden demnächst ausgegliedert, kündigten die Niederländer an.

Eine Erfolgsmeldung gab in der vergangenen Woche die New Yorker Börsengesellschaft NYSE Group bekannt. Demnach hat sie die europäische Mehrländerbörse Euronext übernommen. Insgesamt 91,4% der ausstehenden Aktien wurden der neuen NYSE Euronext von den Euronext-Aktionären angedient. Dies teilte die Pariser Börsenaufsicht AMF mit. Am 4. April soll die Aktie der NYSE Euronext zum ersten Mal in New York und Paris gehandelt werden..

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