KV Nordrhein zeigt Me-Too-Alternativen auf

DÜSSELDORF (ks). Um den Ärzten zu helfen, ihr Arzneimittelbudget zu schonen, ohne dass dabei die Versorgungsqualität leidet, hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein ihren Mitgliedern schon vor einiger Zeit eine "Me-too-Liste" zur Verfügung gestellt. Auf dieser sind Scheininnovationen mit keinen oder nur marginalen Unterschieden zu bereits eingeführten Präparaten gelistet. Seit Mitte März erhalten die Praxen zudem eine Markübersicht über preiswerte Alternativen für die Me-too-Mittel.

KV Nordrhein ergänzt Me-Too-Liste durch Marktübersicht

Der Chef der KV Nordrhein, Leonhard Hansen, ist überzeugt, dass die umstrittene Me-Too-Liste ein richtiger Schritt war. Sie habe eine Trendumkehr einleiten können: Erstmals seit Jahren sanken in Nordrhein die Arzneimittelausgaben. "Die Ausgabenentwicklung ist umso erfreulicher, als sie eine Entwicklung gegen den Bundestrend ist", betonte Hansen. Während die Ausgaben bundesweit um 1,3 Prozent stiegen, sanken sie in Nordrhein um 2 Prozent.

Auf der Me-too-Liste sind rund 85 Präparate verzeichnet, deren zusätzlicher Nutzen der KV zufolge nicht im Verhältnis zu ihrem erhöhten Preis steht. Diese Mittel sollten nur verordnet werden, wenn es keine preisgünstige pharmakologisch-therapeutische Alternative gibt. "Mit der Marktübersicht sind wir den zweiten Schritt gegangen", erklärte Hansen. Die von dem Heidelberger Pharmakologen Prof. Ulrich Schwabe erstellte Übersicht zeige Ärzten, mit welchen gleich wirksamen Präparaten die Me-too-Mittel ersetzt werden könnten. Pro Me-Too werden bis zu sechs Alternativen aufgelistet. So wird zum Beispiel für das Präparat Zolim® als eine Alternative Loratadin AL® aufgeführt. Beide sind einsetzbar als Antiallergikum. Die definierten Kosten pro Dosis von Zolim® liegen bei 0,81 Euro, die von Loratadin AL® dagegen bei 0,11 Euro..

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