Organon bringt Milliarden-Erlös

(lk). Enttäuschende US-Einzelhandelsumsätze sowie die Sorge über den kriselnden amerikanischen Immobilienmarkt schickten in der vergangenen Woche auch die Finanzmärkte auf dem europäischen Kontinent auf Talfahrt. Bis Donnerstagabend ging es für den Stoxx um satte 2,6 Prozent auf 3985 Zähler nach unten. Die wachsende Zahl der Amerikaner, die ihre Hypothekenschulden nicht bezahlen können, schürt bei den Volkswirten die Sorge, dass sich dies nun auch auf den Konsum auswirken und den Wachstumsmotor zum Stottern bringen könnte.

b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (11. Kalenderwoche)

Erst am Donnerstag besannen sich die Märkte und zogen wieder deutlich an. Bei den meisten Anlegern an den Finanzplätzen Europas herrscht aber nach wie vor Skepsis darüber, ob der Tiefpunkt der Erholung schon erreicht ist.

.Der niederländische Chemie- und Pharmakonzern Akzo Nobel plant den Verkauf seiner Sparta Organon an das amerikanische Pharmaunternehmen Schering-Plough. Wie zu hören war, bieten die Amerikaner elf Milliarden Euro in bar. Der geplante Börsengang des Tochterunternehmens wurde daraufhin abgesagt. Wie aus Händlerkreise zu hören war, ist der erwartete Erlös deutlich höher als bisher angenommen. Infolgedessen kam es auch zu neuen Übernahmephantasien an den europäischen Finanzmärkten. So profitierten die Aktien des britischen Unternehmens Imperial Chemical Industries am deutlichsten von den Plänen Akzo Nobels. Bereits früher hatten die Börsianer ein Interesse von Akzo Nobel an den Briten ausgemacht.

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom plant offenbar die Übernahme des italienischen Festnetzanbieters Fastweb. Als Kaufpreis stehen rund 3,7 Milliarden Euro im Raum. Allerdings stieß dieser Preis einigen Börsianern übel auf. Sie halten ihn für zu hoch angesetzt. Swisscom-Aktien mussten daraufhin Verluste hinnehmen. Des Einen Freud ist aber bekanntlich des Anderen Leid. Fastweb-Aktien konnten nämlich an nur einem Handelstag um mehr als 15 Prozent zulegen.

Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat der amerikanische Investor Nelson Peltz rund drei Prozent des britischen Getränkeherstellers Cadburry Schweppes übernommen. Daraufhin kamen erneut Gerüchte auf, Cadburry drohe eine vollständige Übernahme oder eine Zerschlagung des Unternehmens. Cadburry-Aktien profitierten von den Gerüchten und gewannen kurzzeitig über zehn Prozent.

Wegen der Airbus-Krise ist auch der französische Medienkonzern und EADS-Großaktionär Lagardere in schwieriges Fahrwasser geraten. Als Folge der Schwierigkeiten von Airbus musste Lagardere im Geschäftsjahr 2006 einen Gewinnrückgang von 670 Millionen auf 291 Millionen Euro hinnehmen. Der Gewinnbeitrag von EADS brach von 266 Millionen auf 23 Millionen Euro ein.

Einen satten Gewinnanstieg um 21 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro meldete der französische Gasversorger Gaz de France Allerdings mussten die Aktien dennoch Verluste hinnehmen, die Anleger zeigten sich enttäuscht über den Ausblick des Unternehmens. Demnach soll das laufende Geschäftsjahr ein Jahr der Konsolidierung werden, was nicht zuletzt am milden Winter liegt.

Spekulationen rankten sich wieder einmal um den französischen Einzelhandelskonzern Carrefour Demnach strebt das indische Unternehmen Reliance eine Minderheitsbeteiligung an Carrefour an. Zudem soll Interesse bestehen, eine gemeinsame Expansionsstrategie zu verwirklichen. Zuvor hatte die Halley-Familie bereits Banken damit beauftragt, ihren 13-prozentigen Anteil an Carrefour zu veräußern. Als potenzielle Käufer hatten sich im Vorfeld Bernard Arnault und die US-Private-Equity-Gruppe Colony Capital herauskristallisiert..

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