Opposition will heroingestützte Behandlung sichern

BERLIN (ks). Die Oppositionsfraktionen im Bundestag haben sich am 7. März auf einen Gruppenantrag zur Heroinvergabe auf Rezept geeinigt. Diese Woche soll der Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht werden. Demnach soll es auch künftig möglich sein, Schwerstabhängige unter strengen Voraussetzungen mit dem synthetischen Heroin Diamorphin zu versorgen.

Abgeordnete bringen Gruppenantrag auf den Weg

Wie die drogenpolitischen Sprecher der FDP, Grünen und Linksfraktion mitteilten, wird der Antrag bereits von 145 Abgeordneten ihrer Fraktionen unterstützt. Sie riefen die Koalitionsfraktionen dazu auf, den Fraktionszwang in dieser "ethischen Frage" aufzuheben und dabei zu helfen, die rechtlichen Grundlagen für die Versorgung mit Diamorphin zu schaffen.

Der Gesetzentwurf stützt sich auf Vorschläge aus den Ländern und Erfahrungen der Städte, die an dem Modellversuch zur kontrollierten Heroinabgabe teilgenommen haben. Er benennt unter anderem die strengen Voraussetzungen, unter denen Schwerstabhängige mit Heroin behandelt werden können. Beispielsweise müssen sie bereits an zwei erfolglos beendeten Substitutionsbehandlungen teilgenommen haben. Zudem prüft ein unabhängiger und qualifizierter Arzt nach spätestens zwei Jahren, ob die Voraussetzungen für die Behandlung noch gegeben sind und die Behandlung fortzusetzen ist. Geregelt werden auch die Anforderungen an die Therapieeinrichtungen. Aus Sicherheitsgründen ist überdies ein spezieller Vertriebsweg vorgesehen: Der Diamorphin-Hersteller soll direkt an die Therapieeinrichtungen liefern..

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