E.On ringt um Endesa

(lk). Der Euro Stoxx 50 hat sich wieder einmal einer Tausendermarke genähert – allerdings diesmal von oben. Angesichts der dramatischen Kursverluste der vergangenen Woche ist die Unterstützung von 4000 Punkten ernsthaft in Gefahr. Am Donnerstag wurde sie bereits zeitweise unterschritten, jedoch schloss der europäische Leitindex mit 4031 Zählern über dieser wichtigen psychologischen Marke.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (9. Kalenderwoche)

Dennoch bleibt festzuhalten, dass der Euro Stoxx 50 damit in vier Tagen etwas mehr als 5% verlor. Auslöser waren die starken Verluste an den chinesischen Märkten sowie die Angst vor einem Abebben des konjunkturellen Aufschwungs in den Vereinigten Staaten. Diese Sorge nährten insbesondere schwache Konjunkturdaten. So fielen beispielsweise die Zahlen zum Auftragseingang für langlebige Güter schwächer aus als erwartet. Ebenfalls negativen Einfluss auf das Handelsgeschehen hatte der wieder steigende Ölpreis. Bei den zuletzt erfolgsverwöhnten Anlegern an den europäischen Finanzmärkten machte sich denn auch leichte Nervosität bemerkbar. Nach Ansicht der Experten sollte es sich bei den jüngsten Kursverlusten aber lediglich um eine längst überfällige Korrektur an den überhitzten Finanzplätzen handeln. Fundamental habe sich an den guten Rahmenbedingungen nichts geändert, auch wenn einige Konjunkturdaten aus Übersee eventuell eine etwas andere Sprache sprechen.

Um den Flugzeugbauer Airbus wieder flott zu kriegen, führt der Mutterkonzern EADS harte Maßnahmen durch. Wie Airbus-Chef Louis Gallois mitteilte, wird es einschneidende Sanierungsmaßnahmen geben. Dieses Sparprogramm trägt den Namen "Power 8" und wurde bereits vom Aufsichtsrat genehmigt. Im Klartext heißt das, dass rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen werden. Alleine in Deutschland sind von dieser Entscheidung rund 3700 Mitarbeiter betroffen. In Frankreich fallen weitere 4300 Arbeitsplätze weg.

Der italienische Energieversorger Enel hat 105.800.000 Aktien des spanischen Konkurrenten Endesa übernommen. Dies teilte Enel am Dienstagabend der vergangenen Woche mit. Damit haben sich die Italiener mit insgesamt 9,99% an Endesa beteiligt. Enel verfolgt mit diesem Schritt seine Konzernstrategie, nach der eine Stärkung der Marktposition auf dem europäischen Energieversorgermarkt geplant ist. Diese Nachricht wird das Unterfangen des deutschen Energiekonzerns E.On, welcher eine Übernahme von Endesa plant, nicht vereinfachen. Erschwerend hinzu kommt die Aussage des spanischen Industrieministers Joan Clos, dass E.On das Ringen um Endesa noch nicht gewonnen habe. Er meinte, es sei wahrscheinlicher, dass Endesa mehrheitlich in spanischer Hand bleibe.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis muss eine Verzögerung bei der Zulassung seines neuen Medikaments Galvus akzeptieren. Die FDA will zuerst weitere Daten über das experimentelle Diabetes-Medikament erhalten. Die amerikanische Arzneimittelbehörde will sichergehen, dass die Arznei auch bei Patienten mit geschädigter Niere wirksam ist und keine Nebenwirkungen verursacht. Dies soll Novartis in einer klinischen Studie nachweisen.

Der britisch-südafrikanische Versicherungskonzern Old Mutual hat ein besser als erwartet ausgefallenes Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Allerdings gibt sich das Unternehmen für das laufende Jahr eher verhalten. Ungünstige Wechselkursentwicklungen und die Kosten für die Integration des schwedischen Kontrahenten Skandia seien für die zurückhaltende Einschätzung verantwortlich, hieß es von Seiten des Unternehmens.

Hervorragende Zahlen zum Geschäftsjahr 2006 präsentierte die größte Rückversicherungsgesellschaft der Welt, die SchweizerSwiss Re. So konnte der Nettogewinn im letzten Jahr auf 4,56 Mrd. Euro verdoppelt werden..

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