Verkauft Merck seine Generikasparte?

FRANKFURT (tmb). Angeblich erwägt die Darmstädter Merck KGaA einen Verkauf ihrer Generikasparte. Dies berichtete das "Handelsblatt" am 4. Januar. Eine Stellungnahme des Unternehmens stand bis dahin aus.
Gerüchte um neue Ausrichtung des Unternehmens

Wie das "Handelsblatt" berichtete, soll der Gesellschafterbeirat von Merck die Suche nach einem Käufer für die Generikasparte gebilligt haben. Bisher gehörte Merck zu dem relativ kleinen Kreis von Unternehmen, die Originalpräparate und Generika unter einem Dach verbinden. Eine Konzentration auf die Originale würde jedoch gut zu den jüngsten Transaktionen von Merck passen, das sich mit dem Kauf des Biotechnologiekonzerns Serono klar in Richtung innovative Produkte positioniert hat. Zudem dürfte der Erlös aus dem Verkauf der Generikasparte nach der 10,6 Milliarden Euro teuren Serono-Übernahme auch aus finanzieller Sicht willkommen sein, zumal die Verschuldung auf etwa 9 Milliarden Euro ansteigen soll.

Die Generikasparte, deren Stärken besonders im Auslandsgeschäft liegen, setzt etwa 1,8 Milliarden Euro jährlich um und erzielte 2005 einen operativen Gewinn von 238 Millionen Euro. Ausgehend von der Bewertung bei jüngeren Übernahmen von Generikaherstellern erwartet das "Handelsblatt" einen Verkaufserlös von gut 4 Milliarden Euro. Mögliche Interessenten seien insbesondere Finanzinvestoren sowie die Branchenriesen Teva oder Novartis/Sandoz, die bei solchen Gelegenheiten fast immer genannt werden. .

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