Krankentage nehmen ab

(bkk/az). Der Trend bei den Beschäftigten in Deutschland zu weniger Krankentagen geht weiter: Im Jahr 2005 fehlten sie durchschnittlich 12,6 Tage, das ist knapp ein halber Tag weniger als noch im Vorjahr (2004: 13 Kalendertage). Damit wurden im Jahr 2005 die niedrigsten krankheitsbedingten Fehlzeiten seit 30 Jahren erreicht, wie der Bundesverband der Betriebskrankenkassen meldet.

Nur psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch

Der Krankenstand hat sich seit Beginn der Neunzigerjahre fast halbiert (Rückgang um 47 Prozent). Bei Herz- und Kreislauf-Diagnosen sind die Krankentage besonders stark zurückgegangen, von 1991 bis 2005 haben sich die Fehltage um zwei Drittel reduziert. Bei Muskel- und Skeletterkrankungen gingen die Arbeitsunfähigkeitstage in diesem Zeitraum um 56 Prozent zurück.

Einzige Ausnahme mit deutlich mehr Krankheitstagen bilden die psychischen Störungen, bei denen die Krankheitstage seit 1991 um 33 Prozent zugenommen haben. Psychische Erkrankungen sind inzwischen die vierthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Dieser Trend spiegelt sich auch im stationären Bereich wider: In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der wegen psychischer Krankheiten Behandelten insgesamt um das Zweieinhalbfache gestiegen (1986: 3,8 Krankenhausfälle je 1000 Versicherte gegenüber 9,3 Fällen im Jahr 2005). Die Häufigkeit stationärer Behandlungen hat über alle Altersgruppen hinweg deutlich zugenommen.

Das Spektrum der psychischen Diagnosen bei Krankenhauseinweisungen variiert zwischen den Geschlechtern: Fast die Hälfte aller Männer wurden wegen psychischer Störungen durch Alkohol stationär behandelt. Bei den Frauen überwogen die affektiven Störungen, zu denen Depressionen gehören (27 Prozent der stationären Fälle), gefolgt von neurotischen und Belastungsstörungen (21 Prozent der Fälle). Sowohl bei Männern als auch bei Frauen nimmt die Zahl der wegen affektiver Störungen stationär Behandelten mit dem Alter zu.

Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen erfasst die gesundheitlichen Befunde jedes vierten Beschäftigten in Deutschland Damit bietet diese Analyse ein repräsentatives Bild der Erwerbsbevölkerung..

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