Ernährung aktuell

Nutrition Day: Wie steht es um die Ernährung in Krankenhäusern?

Mangelernährung ist ein Problem, das häufig in Krankenhäusern auftritt. Im November 2003 verabschiedete der Europarat die "Resolution ResAP (2003)" über die Verpflegung und Ernährungsversorgung in Krankenhäusern mit dem Ziel einer optimalen Ernährung der Patienten in europäischen Krankenhäusern. Am 19. Januar wurde nun das Projekt "NutritionDay in European Hospitals" gestartet, das die Ziele der Resolution praktisch umsetzen wird.

Mehr als 400 Krankenhausstationen in 26 europäischen und vier weiteren Staaten (Brasilien, Indien, Mexiko, USA) beteiligen sich am NutritionDay. Die Datenerhebung, die sich aus vier Teilen zusammensetzt, beschäftigt sich mit der Organisation und Struktur der einzelnen Stationen und ermittelt in einem Fragebogen über alle Patienten das demographische Profil der Station. Auch die Patienten kommen zu Wort; jeder Patient dokumentiert am NutritionDay seine Nahrungsaufnahme. Bei Entlassung bzw. nach 30 Tagen wird der Entlassungszustand dokumentiert. Um wirklich die Gesamtheit aller Befragten erfassen zu können, liegt der Fragebogen in 15 europäischen Sprachen vor.

Bisherige Untersuchungen zeigten, dass Patienten insgesamt zu wenig essen.

Laut Michael Hiesmayr von der Medizinischen Universität Wien, der das Projekt koordiniert, sind bis zu 40 Prozent der stationär aufgenommenen Patienten mangelhaft ernährt, was sich nachteilig auf die Heilung auswirkt. Weitere Probleme liegen in der Struktur und Organisation des Stationsalltags. Hauptziele der Untersuchung sind zum einen der europaweite Vergleich in Hinblick auf Mangelernährung in Krankenhäusern und zum anderen das Erkennen von Stärken und Schwächen der einzelnen Stationen. Die multizentrische Erhebung der aktuellen Ernährungspraxis und ihrer Veränderungen wird im Rahmen des drei Jahre dauernden Projektes jährlich durchgeführt. ka

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