Prisma

Immunabwehr soll gegen H5N1-Virus antreten

Die neuen Fälle von Vogelgrippe machen deutlich, wie dringend wirksame Impfstoffe gegen den H5N1-Virus benötigt werden. Mit den bisherigen Entwicklungsstrategien kommen die Forscher jedoch nicht weiter, daher setzen sie jetzt auf die Stimulation der spezifischen Immunantwort.

Die Idee, spezielle Antikörper gegen den Virus zu entwickeln, ist zurzeit nur schwer umsetzbar. Zum einen dauert es mindestens ein halbes Jahr, bis nach umfangreichen Versuchen erste Antikörper zum Beispiel in fertilisierten Hühnereiern produziert werden. Zum anderen würde der Impfstoff nur jeweils gegen einen Stamm des Virus gerichtet sein, sodass ein umfassender Schutz nicht gewährleistet wäre. Alternativ dazu versuchten amerikanische Forscher jetzt das körpereigene spezifische Immunsystem bei Mäusen zu aktivieren. Sie veränderten das Erbgut eines Adenovirus derart, dass dieser ein bestimmtes Protein – eine Komponente des H5N1-Virus – produzierte. Dieses Eiweiß wurde den Tieren gespritzt und die Mäuse anschließend mit dem Erreger infiziert. Wie die Untersuchungen ergaben, fanden sich in den Mäusen keine oder nur wenige Antikörper gegen das Vogelgrippevirus. Trotzdem waren die Tiere offenbar vor der Krankheit geschützt. Der humane Adenovirus-H5N1-Impfstoff hatte die spezifischen T-Zellen des Immunsystems stimuliert und somit den Erreger vernichtet.

Mit diesem Ansatz hoffen die Wissenschaftler eine Möglichkeit gefunden zu haben, um gegen bereits existierende oder sich neu entwickelnde Virusstämme der Vogelgrippe vorgehen zu können. war

Quelle: Lancet, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/S0140-6736(06)68076-8

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