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Bei Antikoagulanzien Selbstkontrolle stärken

Bei Diabetikern ist es längst üblich Ų die selbstständige Bestimmung und Verabreichung der gerade notwendigen Insulindosis. Diese Methode der individuellen Medikamentengabe sollte auch bei Warfarin-Patienten gestärkt werden, so das Ergebnis einer Metaanalyse.

Die therapeutische Breite von Gerinnungshemmern ist gering, eine Überdosierung kann lebensbedrohliche Blutungen zur Folge haben. Regelmäßig wird daher die Thromboplastinzeit (Quick-Wert), die eine Aussage zur Aktivität der Blutgerinnungsfaktoren gibt, bei den Patienten bestimmt und diese dann entsprechend eingestellt. Um stets sicher im therapeutischen Bereich zu bleiben, wäre es jedoch vorteilhafter, wenn die Patienten ihren Quick-Wert selbst überwachen und bei Bedarf die Medikation anpassen könnten, meinen Wissenschaftler der University of Oxford. Die Auswertung von 14 Studien zur Selbstüberwachung bei einer Antikoagulationstherapie ergab, dass auf diese Weise thromboembolische Vorfälle um die Hälfte reduziert und die Gesamtsterblichkeit um fast 40 Prozent gesenkt werden konnten. Auch die Zahl schwerer Blutungen ging zurück. Die Selbstüberwachung und Eigentherapie ist jedoch nur für Patienten mit umfangreicher Schulung durchführbar, betonen die Forscher. Hier sollte künftig mehr Aufwand betrieben werden. war

Quelle: Lancet 367, 401 – 411 (2006).

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