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Praxistipp: Analyse von Betriebskennzahlen, Kundenzufriedenheit und Standort

Die Konsequenzen des Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetzes (AVWG) sind noch nicht vollständig abschätzbar, sie lassen aber keinen Zweifel offen, dass kaufmännische Fragestellungen für den Apotheker an Bedeutung gewinnen. Schon das GMG hat durch die Freigabe der OTC-Preise, die Möglichkeit von Filialapotheken und das Aufkommen des Versandhandels im Internet maßgeblich zu einer Verschiebung der Erfolgsfaktoren der Apotheke beigetragen.

Der Apotheker ist nicht mehr nur bei pharmazeutischen Problemstellungen als Experte gefragt. Um auch im kaufmännischen Bereich Entscheidungen treffen zu können, benötigt er vielfältige Daten und das Wissen, wie diese zu aussagekräftigen Informationen aufzubereiten und zu nutzen sind.

Verschiedene Informationsquellen unabdingbar

Die notwendigen Informationen für strategische Entscheidungen in der Apotheke stammen nicht nur aus dem Rechnungswesen. Sie sollten auch die Sicht der Kunden und das Standortpotenzial berücksichtigen. Die zentralen Fragen lauten: "Wo liegen die Stärken und Schwächen meiner Apotheke?", "Wie stehen die Informationen zueinander in Beziehung?" und "Wie sind die Analyseergebnisse zu nutzen, um die Wirtschaftlichkeit meiner Apotheke für die Zukunft sicherzustellen?".

Mit Hilfe einer Situationsanalyse ist die Wirtschaftlichkeit der Apotheke in den zentralen Betriebsbereichen Personal, Geschäftsraum, Ware wie auch hinsichtlich der Kostenstruktur festzustellen. Außerdem ist zu ermitteln, ob die aktuellen Apothekenleistungen, wie etwa die Mitarbeiterkompetenz, die Attraktivität der Freiwahl oder die Preispolitik noch den Kundenwünschen entsprechen oder ob Verbesserungsbedarf besteht. Schließlich sind strategische Entscheidungen stets vor dem Hintergrund der Attraktivität und des Potenzials des Apothekenstandortes zu treffen.

Informationsbeschaffung und Entscheidungsvorbereitung mit STAP

Für die Bearbeitung dieser Fragestellungen hat das Institut für Handelsforschung (IfH) an der Universität zu Köln mit der "Strategischen Apothekenpositionierung (STAP)" ein Instrument entwickelt, das den Apotheker bei seinen kaufmännischen Entscheidungen unterstützen kann. Apotheker, die STAP* nutzen wollen, müssen für das ganze Paket mit Kosten von ca. 1600 Euro rechnen.

Das erscheint nicht billig, ist aber preiswert, so IfH-Geschäftsführer Dr. Andreas Kaapke. Das Institut für Handelforschung biete mit STAP die wichtigsten Informationen für strategische Entscheidungen in der Apotheke. Daraus seien konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Deren Umsetzung könne vor Ort von qualifizierten Beratern begleitet werden. Dabei würden vor dem Hintergrund der individuellen Ausgangssituation die wesentlichen Erfolgsfaktoren einer Apotheke "ganzheitlich" analysiert - d.h. nicht nur aus Sicht des Rechnungswesens, sondern auch aus Kundensicht und unter Berücksichtigung des Apothekenstandorts.

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