Prisma

Sekunden-Herztod am Muster erkennen

Wird bei Kammerflimmern das Herz nicht schnellstens wieder in Takt gebracht, droht der so genannte Sekunden-Herztod. Wissenschaftler der Universität Würzburg fanden jetzt heraus, dass spezielle elektrische Erregungsmuster am Herzen den Kollaps ankündigen.

Wenn die elektrische Erregung ständig im Herzmuskel "kreist" und eine Frequenz von mehr als 300 Schlägen pro Minuten gemessen wird, sprechen Mediziner von Kammerflimmern. Diese schnelle Bewegung des Herzens ist unkoordiniert. Das Blut wird nicht mehr weitergepumpt, die Betroffenen verlieren innerhalb von Sekunden das Bewusstsein und es droht der Herzstillstand.

Mit Hilfe einer neuen Methode könnte künftig das Risiko für ein solches Kammerflimmern bei Herzpatienten vorab festgestellt werden, denn ein typisches Erregungsmuster scheint Vorläufer für die schweren Herzrhythmusstörungen zu sein. Mittels Herzkatheder lassen sich unregelmäßige Zeitspannen messen, in denen die elektrischen Erregungen am Herzen ankommen. Dieser so genannte Alternans ist frequenzabhängig und beginnt bei Herzpatienten schon in niedrigen Bereichen. Um die Alternansschwelle des Einzelnen zu bestimmen, wird die Herzfrequenz Schritt für Schritt erhöht und festgestellt, ab wann die Unregelmäßigkeit auftritt. Die Forscher empfehlen, stark gefährdeten Patienten einen Defibrillator einzupflanzen, der bei drohendem Kammerflimmern einen elektrischen Stoß aussendet und den richtigen Herzrhythmus wieder einstellt. war

Quelle: Circulation 112, 1542-1548 (2005).

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