Arzneimittel und Therapie

HIV-Infektion: Keine Therapiepause einlegen!

Auf Grund einer beschleunigten Progression der HIV-Infektion unter einer Therapie, die den Patienten gelegentliche Therapiepausen erlaubte, wurde eine der größten Studien zur Therapie bei HIV abgebrochen.

In der weltweit durchgeführten Studie Strategies for Management of Anti-Retroviral Therapy (SMART) wurden in 318 Zentren in 33 Ländern zwei Behandlungsstrategien miteinander verglichen. In einer Gruppe (Virologic Suppression oder VS-Gruppe) nahmen die Patienten, so wie dies derzeit üblich ist, ihre antiretroviralen Medikamente ohne Unterbrechungen ein, um die HI-Viruslast möglichst unter der Nachweisgrenze zu halten. In der Vergleichsgruppe (Drug Conservation oder DC-Group) entschied die Zahl der CD4-Zellen über die Therapie. Die Therapie wurde erst begonnen, wenn der CD4-Wert auf unter 250/mm³ abgefallen war. Wenn sich der Wert dann unter der Therapie auf über 350/mm³ erholte, wurde eine Therapiepause eingelegt. Diese Strategie sollte das Auftreten von Resistenzen verhindern und gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten verbessern, die oft unter der Vielzahl an Tabletten und ihren Nebenwirkungen leiden.

Die Studie begann im Januar 2002 und hatte bereits 5472 der angestrebten 6000 Patienten eingeschlossen, als das Data and Safety Monitoring Board Anfang Januar eine Zwischenauswertung durchführte. Die mittlere Behandlungszeit betrug zwar erst 15 Monate, aber es zeichnete sich klar ab, dass die Strategie mit einer Therapiepause nicht aufgeht. Die Rate der HIV-Progression war doppelt so hoch wie in der Gruppe mit durchgehender Medikation.

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